Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)

Urkunden und Schriften (in Übersetzung)

beiden erhabenen Herrschern bestehenden Frieden nicht zu brechen, sondern zu befestigen. — Diese Unsere Absicht hat aber mit Eurer Absicht nicht übereingestimmt. Das ist aber nicht Unser Fehler. Die Ursache dessen ist, dass Ihr jenen im letzverflossenen Jahre geschlos­senen gesegneten Frieden nicht gehalten und auch nicht befestigt habt; Ihr habt Euren Boten nicht an die Hohe Pforte unseres glück­lichen und erhabenen Pädisähs gesendet und auch andere vereinbarte Bedingungen nicht eingehalten; dagegen aber habt Ihr Eure Banden fortwährend gegen die Festungen unseres erhabenen Pädisähs ge­schickt, habt die Wege besetzt und Leute gefangengenommen, habt viele Leute und Bauern töten lassen und ihre Köpfe an Euren Festun­gen ausgestellt; habt die Geldkasse unseres glücklichen Pädisähs, als sie auf dem Wege von Ofen nach Isfölnl Belgrad war, in der Nähe der Festung Bakjän 1 rauben und einige von den Leuten, die bei der Kasse waren, gefangen nehmen, einige töten lassen. Man hat ganz dieselben Feindseligkeiten begangen, wie vorher, zur Zeit des Krieges. Die Leute von Novigräd haben mit den Leuten von Väc gar keinen Frieden gehalten. — Und das Schlimmste von all dem könnt Ihr gar nicht ableugnen, nämlich, dass der erlauchte Kaiser Ferdinand in den letzten Tagen alle seine Truppen einberufen und versammelt hat und dass Ihr, während wir ruhig auf dem Felde von Peste sassen, Euer Lager gegen das unterwürfige Land unseres erhabenen Pädisähs aufgeschla­gen habt. Als Wir nachdachten, was die Ursache dieser Taten sein könnte, fanden Wir, dass diese Eure Bewegung nicht auf die Aufrecht­erhaltung, sondern auf die Vernichtung dieses gesegneten Friedens gerichtet sei und Ihr deshalb in das Land unseres glücklichen Pädisähs gekommen seid. Da Wir aber nicht wollten, dass sich unsere Feinde vor unserem Tor niederlassen, rückten Wir, im Vertrauen auf die Majestät des unendlich erhabenen Allahs, mit den bei Uns befind­lichen Truppen Seiner Majestät, unseres glücklichen und erhabenen Pädisähs, vor. — Nachdem die Lage sich so gestaltet hatte, hielten Wir es nicht für zweckmässig, das Feuer mit Oel zu löschen. Mein Freund ! Was Ihr Uns vorwerft, halten Wir Unserer Stellung und Unseres Ansehens nicht für würdig. An Euch ergeht mein Wort: da es also 1 Bottyán oder Csikvár, im Kom. Fejér, heute Szabad Bottyán. — Ist hier vielleicht der Überfall des Geldtransports seitens der Truppen von Komorn zwischen Ercsi und Pentele gemeint, worüber Mehmed, Ofner Bejlerbej, auch am 17. Sept. 1624 vor Gabriel Bethlen Beschwerde führt? (TMTE, Állam-okmánytár I, 434.)

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