Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1807

September in Wien versammelten Individuen der Landesstände kannten Euer Majestät über den Grund meiner Bemerkungen näheren Aufschluß geben; 1 Euer Majestät geruheten meinen diesfälligen Anträgen, theils nicht gänzlich beizustimmen, theils aber über manche derselben, und vorzüglich über jene, welche die gute Vor­bereitung des Landtags und der Gemüther der Stände, die Gewäh­rung einiger Wünsche des Landes, zu Beförderung obigen Zieles zum Zwecke hatten, bis nun noch keine Entschließung zu fassen. Bei den schnell herannahenden Tage der Eröfnung des Land­tages ist es wegen der Kürze der Zeit nicht nur nicht wohl mehr möglich, die Stände zu so wichtigen Gegenständen hinlänglich vorzubereiten, sondern es würde auch selbst eine allerhöchste Ent­schließung, über die von mir für das Land erbetene billige Begün­stigungen, wenn sie auch für selbes noch so vortheilhaft wäre, jezt wo der Zeitpunkt zur Zusammenberufung des Landtages schon bekandt gemacht worden, nicht mehr die beabsichtigte Wirkung, nämlich jene, daß die Stände dadurch von Euer Majestät väterlichen Absichten für das Wohl des Landes überzeugt und das gegenseitige Zutrauen gemehret würde, hervorbringen. Es bleibt mithin bei diesen Umständen, wo der zu einer we­sentlichen Vorbereitung der Gemüther günstige Augenblick unbenutzt abgeloffen, bei den äußeren Verhältnißen der oesterreichischen Mon­archie, welche die Staatsverwaltung über die Wahl der auf dem kommenden Landtag vorzunehmenden Gegenstände unschlüssig machen müssen, nichts anderes übrig, als die Einleitung der Land­tagsgegenstände, ihre glückliche Verhandlung, denen während dem Landtage selbst zu treffenden Verabredungen zu überlassen; welches Mittel vielleicht jetzt wirksamer sein dürfte, da ohnehin einem großen Theile des Landes und den vornehmsten Mitgliedern der Stände Euer Majestät Absichten bekandt sind. Dieses ist, was ich über den zweiten Theil des Antrags der Hungarischen Hofkanzlei zu bemerken habe, deine ich schlüßlichen noch beizufügen mir die Freiheit nehme, daß obzwar ich, mittelst der Obergespäne, infolge der von Euer Majestät über die Gegen­stände der königlichen Propositionen erlassenen Entschließung die Stände der Comitater dahin zu leiten getrachtet habe, daß sie in der Wahl ihrer Abgeordneten auf die Beförderung des Allgemeinen Wohls sehen, und selbe soviel möglich mit ausgedehnteren Voll­machten versehen möchten, dennoch bei der nicht hinlänglichen Vorbereitung der Gemüther, der Neuheit und Wichtigkeit der Gegenstände, ich mit Grunde besorgen muß, daß der nächste Landtag einer der stürmischesten, die unter Euer Majestät Regirung statt­gehabt, sein und dessen Folgen nur durch äußerste Klugheit und Befolgung eines gleichen Systems verhütet werden können. Ofen, am 15­ten Hornung 1807. Joseph Pal. 1 V. ö. Iratok II. 98. 6a 102. sz.

Next

/
Oldalképek
Tartalom