Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1806

Diese seine plötzliche Zurückkunft musste auffallen, noch auffallender aber waren seine häufigen Reisen nach Hungarn, die er dann vornahm. Man erfahr bald, daß die mit der Gemahlin des hungarischen Hofrathes Grafen Joseph Palffy angesponnene Liebesintrigue nicht die alleinige Ursache dieser öfteren Excursionen Andreossy's nach Hungarn wäre. Denn Andreossy reisete bald über Stampfen

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, bald über Pressburg nach Malaczka oder Karlshaus

2 zur Gräfin Palffy, und so auch von da zurück nach Wien ; von hier fuhr er mit gedungenen Pferden ab, allein unterwegs waren unterlegte Pferde der Gräfin Palffy, oft ihre Equipage für ihn bestellt, oft fuhr er auch mit der Equipage des aus der Pressburger Paciscirung mit den Franzosen bekannten Generalen Grafen Leopold Palffy

; diesen selbst besuchte und sprach Andreossy so oft er in Stampfen ankam, allzeit in Geheim und längere Zeit; zu Pressburg wartete aber auf Andreossy der französische Kommissär Fournier, welcher dort schon viel früher wohnte und mit dem Fürsten Grassalkovics in ein so vertrautes Verhältniss sich setzte, daß dieser oft Stunden lang mit Fournier in sein Kabinet sich eingeschlossen hat, und dann während desselben Anwesenheit für Niemanden zu Hause gewesen ist. Reisete Andreossy nach Pressburg, so stieg er •allezeit vor dem Thore ab und gieng dann zu Fuß in das Fürst Grassalkovicssche Haus, wohin Fournier aus seiner Wohnung kam und theils ihm die von den übrigen Emissären in Ungarn erhaltenen Briefe einhändigte, theils für selbe Gelder vom Andreossy empfieng. Dahin kamen dann auch später mehrere der Emissäre mit Andreossy zusammen

: nicht genug an dem, sie hielten mit ihm auch in Malaczka

3 und Stumpfen geheime, aber stets nächtliche Unterredungen. Anfangs gieng die Correspondenz der Emissäre und ihrer angeworbenen Freunde mittels der Gräfin Palffy ab und zu

; Andreossy nämlich sandte durch vertraute Bediente der Gräfin Palffy, oder des Grafen Leopold Palffy, oder des Fürsten Grassalkovics seine Briefe ab, und erhielt durch diese Bedienten wieder unter Couvert der Gräfin Palffy in Malaczka, oder in Pressburg, selbst in Wien die Antworten und Rapporte

; die Bedienten wurden reitend, oder mit der Post abgesandt

: Andreossy bezahlte sie, so wie überhaupt die Dienerschaft der Gräfin Joseph Palffy, des Generalen Grafen Leopold Palffy und des Fürsten Grassalkovics auf eine so reichliche Weise, daß diesen selbst seine freigebigen Spendungen aufgefallen sind. Alles dieses und verschiedene andere Erhebungen zeigten, daß Andreossy die französischen Emissäre in Ungarn gleichsam leite, um die Gemüther einiger Unruhigen wahrscheinlich zu widersetzlichen Unternehmungen gegen den allerhöchsten Hof vorzubereiten. Fournier ist unter Andreossy das Haupt der Emissäre, als solche sind bisher 1 Stomfa Pozsonytól északnyugatra. 2 Károlyfalu, Pozsony és Dévény közt a Duna partján. 3 Malacka Pozsonytól északnyugatra.