Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1806

tat der Conferenz vorgesessen, gleich die nöthigen Expeditions­Aufsätze zu verfertigen, wenn aber die Sitzung unter dem Vorsitz des Chefs der Conferenz, oder des ältesten Beysitzers derselben abgehalten worden, so hätte der anwesende Secretair das Protho­eoli ordentl[ich] abzufassen und sammt einer von dem Presiden­ten der Sitzung zu unterfertigenden Einbegleitung Euer Majestät zu unterlegen, welche dann Ihre Entschliessung hierüber auf dem gewöhnlichen] Weeg ertheilen würden. V. Das Cabinet. Unter diesem Namen verstehe ich hier die Privat-Kanzley des Fürsten, in welcher alle von Ihm ergehenden eigenhändig unterfertigte Befehle und Resolutionen aufgesetzt und expedirt werden. Zu den Obliegenheiten desselben gehört auch noch die Ver­fertigung der Auszüge über eingereichte Bittgesuche, die Absendung der letzteren und der übrigen Geschäfte an die betreffenden Stellen. Da dieses eine mechanische Arbeit ist, so fodert sie bloß, daß die Individuen des Cabinets fleissige, verschwiegene, des Geschäfts­ganges kundige Personen seyen, welche jeden Gegenstand an sein gehöriges Ort zu verweisen und die unter vielen Schriften so nothwendige Ordnung zu handhaben wissen. Zu grösserer Erhaltung derselben ist es nothwendig, daß diese privat Kanzley des Fürsten ein Oberhaupt habe, es mag nun Ka bin ets-Minister oder Kabinets-Kanzley-Direetor heissen, dessen Haupt-Eigenschaften ein allgemein erkannter guter Ruf, Fleiß, Verschwiegenheit, ein großer Ordnungs-Geist und eine genaue Kenntniß des Geschäftsganges in der oesterreichischen Monarchie seyn müssen. VI. Der Landesfürst. Ich komme schlüßlich auf die Hauptperson in dem Staate, von welcher dessen gantze Existenz und Flor sowohl, als auch der gute Gang und die Ordnung der Geschäfte abhängt, näml[ich] auf den Landesfürsten. Es würde Vermessenheit seyn, einen Fürsten, der, wie Euer Majestät, so unverdrossen und rastloß für das Wohl seiner Völker arbeitet, so väterlich] für sie sorgt, nur ihr Glück wünschet, etwas über die Herrscher-Pflichten in Ansehung der Leitung der Geschäfte zu sagen; erlauben mir jedoch Euer Majestät jenes hier schrift­lich] und in Verbindung meines wohlgemeinten Antrags zu wieder­hohlen, was ich öfters bey andern Gelegenheiten aus Ihrem eigenen Munde hörte, daß näml[ich] die Menge der auf sie zuströmenden Geschäfte, besonders bey denen jetzigen Verhältnissen und der vor­züglichen] Aufmerksamkeit, die Sie denen auswärtigen, Militair­und Finanz-Geschäften widmen müssen, es Ihnen unmöglich] macht, selbe nach Wunsch zu befördern, und zugl[eich] durch

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