Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1802.

als er hatte sollen und stillschweigend mehr zu leisten versprochen, als er wirklich in Erfüllung bringen konnte, und daher glaube ich, ist er wirkl. zu entschuldigen. Euer Majestät ist es weiters bekannt, wie sehr die Landesstände sich an die Worte hängen, was für einen Eindruck auf selbe das Wort Verletzung der Landes Ver­fassung macht. Mit diesem Worte bey Zeiten angewendet haben einige wenige derselben, welche die Sache trübe machen und dann die Ehre, dieselbe vermittelt zu haben, an sich ziehen wollten, die große Menge aufmerksam und vollkommen intractabel gemacht. Diese näml. versprachen mir zwar nach der Zeit alles wieder gut zu machen, aber es war zu spät, und wenn sie es auch gewollt, so konnten sie die Mehrheit der Stimmen nicht mehr beruhigen und zum wahren Zwecke zurückführen. Dieses war auch ihre Ent­schuldigung, als ich sie darüber zur Rede stellte und ihnen vor­warf, daß sie mich hierinn hintergangen hätten. Aus diesem können E. M. ermessen, daß die Landesstände wegen den gewiß nicht guten Gesinnungen einiger derselben dennoch im gantzen genom­men Euer Majestät Ungnade nicht verdienen und ich bin gewiß überzeugt, daß sie auf einem andern Landtage gewiß dasjenige wieder gut zu machen trachten werden, was sie jetzt verdorben. In der sichern Voraussetzung, daß gegenwärtig von ihnen nicht wohl mehr etwas zu hoffen ist, habe ich unterm heutigen Dato Euer Majestät meine allerunterthänigste Meynung in Betreff des Completirungs-Geschäfts unterbreitet 1 und derselben zugl. den Ent­wurf eines von Euer Majestät an die Stände in dieser Angelegen­heit zu erlassenden Reseripts, am Ende dessen bereits von Beendi­gung des gegenwärtigen Landtags die Rede ist, bey gelegt. Da die Gegenstände bey der hung. Hofkanzley so wenig geheim abge­handelt werden, daß man selbe immer hier öffentlich erfahrt, so muß ich Euer Majestät bitten, derselben meine Meynung nicht mitzutheilen, da in dieser einige sehr delicate Fragen abgehandelt werden, welche ich nicht eben einem jeden anvertrauen möchte. Wir arbeiten hier indessen sehr fleissig fort. Die idea novae con­scriptionis regnicolaris pro futura contributionis repartitione ist bereits bey beyden Tafeln vorgekommen und ist bis auf einige Puncten, über welche wir noch nicht einig werden konnten, bereits beendiget. 2 In der heutigen Sitzung sind 16 Gravamina erledigt worden, von denen wir 3 ausgestrichen haben. 3 Die übrigen werden wir bis Mittwoch oder Donnerstag gäntzl. zu Ende bringen und daß zwar um desto eher, weil die Erhitzung der Stände sich bereits legt und ein jeder das Ende des Landtags wünschet. Schlüßlichen melde ich noch, daß ich künftigen Samstag, am Ilten dieses von 1 V. ö. I. 188. sz. 2 A szept. 2-iki ülés tárgyalta. V. ö. Diárium 188—195. 1. 8 A sérelmeket a szept. 3. és 4-iki üléseken tárgyalták. Diárium 195—207. 1.

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