Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)
1801.
lassen zu müssen, welchen ich in meiner Ausarbeitung gefolgt bin. Diese sind: 1. Die Schulen nicht unnötig zu vermehren und denen Aeltern keinen Zwang aufzulegen, daß sie ihre Kinder in die Schule schicken müssen. Die tägliche Erfahrung lehret uns, daß man selbst zu den jetzt bestehenden Schulen mit Mühe hinlänglich geschulte und rechtschaffene Lehrer findet, würde man also selbe noch vermehren, so würde der Mangel auch noch größer, oder die Notwendigkeit entstehen, allerlei Menschen zu Lehrern aufnehmen zu müssen, welche die Jugend anstatt sie zu belehren, noch mehr verderben würden. Es ist auch meiner geringer Meinung nach eine große Frage, ob es für den Staat besser sei, daß alle seine Untertanen lesen und schreiben können, oder nicht, und da ich eher der letztern Meinung beifalle, so glaube ich, daß man ohne Notwendigkeit die Schulen, und besonders die Normal- und Grammatikalschulen 1 nicht vermehren und die Aeltern mit Zwangsmitteln nicht vorhalten sollte, ihre Kinder in die Schule zu schiken, sondern dieses ihrer Willkür überlassen könne, da besonders in Studien kein Zwang von guten Folgen sein kann. Ich nehme jedoch von diesen allgemeinen Regeln den Unterricht in der Religion und Sittenlehre, von dem kein Mensch dispensirt werden kann, aus. 2° Gute Auswahl von Professoren, da von diesen die ganze Bildung und Erziehung der Jugend abhängt, und man in gegenwärtigen Zeiten darauf nicht heicklich genug sein kann. Daher für einen Nachwuchs derselben zu sorgen ist. 3° Keinen Knaben, der nicht vorzügliche Talente zeugt, und in den untern Studien sich gut und fleissig verwendet zu höhern Studien zuzulassen. Diese Maaßregel glaube ich um so notwendiger, als jetzt dadurch, daß ein jeder Student, er mag von was immer für einer Gattung Menschen sein, wenn er nicht in die letzte Klasse der Studien und Sitten verfallt, zu den lateinischen Schulen, 2 und so weiter gelangen kann, viele wenig fähige Söhne von Land- und Handwerksleiten ihre Studien bis an den höchsten Grad fortsetzen, und da sie in selben keinen guten Foifgang machen, so treten sie während denen höhern Studien, oder nach geendigten lateinischen Schulen aus. Zu eitel, um zu dem Stand und Handwerk ihrer Aeltern zurückzukehren, und zu unwissend, um in der Feder eine Anstellung hoffen zu können, bleibt ihnen dann nichts anders übrig, als sich auf das Winkelschreiben zu verlegen, oder Dorfnotairs 1 A normális iskola itt általában a népiskolát, a gramatikai iskola a megszorított tantervű latin iskolát jelenti, amelyet kis gimnáziumnak is neveztek. 2 A gimnázium és a kisebb helyeken működő kis gimnázium vagy gramatikai iskola.