Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1799.

meister einen Minister des Ordens in der Person des Bailly Pfürdt, der als ein schl echtdenkender Mann bekannt ist, nach Wien sen­dete, da sonst die Maltheser-Ordens-Mimster zu Wien aus kaiser­lichen Unterthanen mit Einwilligung des Landesfürsten gewählet wurden. Der Gr. Cobenzel hat über diesen Gegenstand den Kanzler F. Besborodko sondiren lassen, dieser hat ihm aber darauf geant­wortet, er glaube, der russische Kaiser würde diesen Schritt sehr übel nehmen, was die Person des Pfürdt betriff, so könnte dieses sieh mit der Zeit leicht ausgleichen, er mußte ihn also bitten für jetzo keine Erwähnung davon zu machen, damit nicht alle übrigen Geschäfte dadurch ins Stocken gerathen. Bey der jetzigen Lage der Sachen, wo es für uns von der äussersten Wichtigkeit ist den russischen Kaiser in seinen guten Gesinnungen zu erhalten, glaube ich unmaßgebigst, daß es am besten wäre, wenn Euer Majestät den Bailly Pfürdt zwar als Gesandten des Maltheser-Ordens aner­kennen, wenn man aber Beweise seiner schlechten Denkungsart hätte, dieselben hieher senden möchten, damit man denselben zurück­berufe und einen andern an seine Stelle setzte. Meiner geringen Einsicht nach scheint es mir nicht der Mühe wert zu seyn wegen einer Kleinigkeit Gefahr zu laufen, daß der russische Kaiser alle seine Truppen zurückziehe, welches er, wenn ihm die Proposition gemacht würde, vielleicht in der ersten Hitze zu thun im Stande wäre. Ich habe den Kaiser ersucht, den Marsch des Numsenschen Corps von 45.000 Mann zu beschleunigen, welches er mir zu thun versprochen hat, sobald die Engländer die verlangten Subsidien hergeben. Wegen dem Corps des Gen. Hermann habe ich auch von demselben die Versicherung erhalten, daß es beständig bey unserer Armee verbleiben wird. Ueberdies hat auch der Gen. Ghondovitseh den Auftrag erhalten, sich mit einem Corps von 36.000 Mann in marschfertigen Stand zu halten. Der russische Kaiser hat mir weiters erklärt, daß auf den Fall, als Euer Majestät noch hinführo mit dem Gen. Rosenberg unzufrieden sein würden, er das Commando dieses Corps dem Gen, Derfelden, welcher mit dem Großfürsten Constantin zur Armee gehet, übertragen würde. Obgedachter Groß­fürst reiset den 22ten dieses von hier ab und wird kurz nach mir unter dem Namen eines Grafen Romanov in Wien eintreffen, ich brauche hier meine Bitte nicht zu wiederholen, die ich bereits in meinem lten Briefe gemacht habe, daß ihn Euer Majestät vor­züglich distinguiren möchten, da dieses bey dem hiesigen Hofe einen sehr guten Eindruck machen wird, indem ich überzeugt bin, daß Hochdieselbe die Nothwendigkeit davon selbst einsehen. Die 2 Prinzen von Mecklenburg-Schwerin sind vor 10 Tagen hier ein­getroffen und der älteste davon wird die Großfürstinn Helena im Herbste heurathen. Die russische Kaiserinn hat mich ersucht Euer Majestät ihren Wunseh zu erkennen zu geben, daß die Gräfinn Chanclos (nachdem die französische Prinzessin auf Mittau kömmt)

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