Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)

Térképek és váralaprajzok

Die Angaben könnten an und für sich nur die Tatsache bestätigen, dass Nicolo Angielini die Fähigkeit des Zeichnens (und teils vielleicht eines Malers) auf einem künstlerischen Niveau beherrschte, bedeuten aber für uns doch noch mehr. Der Veszprém-Grundriss von Nicolo aus dem Jahre 1570 scheint - ähnlich seiner Dar­stellung von Raab 1566 - in einer einige Jahre späteren, wahrscheinlich dem Origi­nal ähnlichen, repräsentativen Kopie zur Verfügung zu stehen. Der erwähnte zweite Wiener Atlas (ÖNB Cod. 8607) beinhaltet nämlich - wie der ungarische Karto­graph Andor Borbély (1896-1972) darauf schon 1932 kurz aufmerksam machte185 - auf der letzten Folie eine solche Darstellung von Veszprém [Taf. XXIII.],186 die weder mit dem in demselben Band noch mit dem im bekannteren Wiener Kodex (ÖNB Cod. 8609) vorkommenden [XXIVA-B.], noch im Karlsruher oder im Dresd­ner Atlas erhalten gebliebenen Grundriss von Veszprém identisch ist.187 Die letztgenannten vier Grundrisse von Veszprém weichen voneinander etwas ab, die für uns wichtigste, jetzt veröffentlichte Abbildung - wenn auch nicht konkret im Grundriss der Grenzburg - ist jedoch wesentlich anders. Dies ist ein sehr reprä­sentatives, schön ausgemaltes und die Umgebung der Burg mit Details zeigendes Exemplar. Vermutlich wurde es mit der Ergänzung des originalen Grundrisses von Veszprém gefertigt, und als Basis diente die im berühmteren Wiener Atlas oder in einem anderen Kodex befindliche Version. Während der Korrekturen wurden die die innere und äußere Burg trennenden Bauten besser ausgearbeitet, sogar ausge­malt, aber die im letzteren Burgteil unternommenen, teils beendeten Bauarbeiten wurden auch festgehalten. Was die Darstellung wirklich imposant macht, ist die sorgfältige Ausführung der Umgebung der Grenzburg: es befindet sich darauf der lange Fluss Séd mit dem kleinen, morastigen Teich im sogenannten Betekints-Tal, dessen in späteren Zeiten durch einen Stau geregelter „Rest” bis heute existiert. Aber der Autor zeigt auch sehr sorgfältig den nördlich von der Burg liegenden Sankt Benediktberg, er zeichnete an manchen Stellen auch einige Häuser. Er stellte sogar in der Gegend über der heutigen Jökai-Straße, um die Festö-Straße, eine Kanone auf, und mit einer Schießbahn bezeichnet er, dass die äußere Burg von hieraus mit einem Kanonenschuss leicht zu erreichen ist. Da die Abbildung nach F. DIE KARTEN DER SCHÜTTINSEL UND ANDERE AUFTRÄGE 185 Borbély, 1932. 178., vgl. neuerdings Kljajic-Lapaine, 2007. 191. 186 ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8607. fol. 46r. Ausmaß: 57 x 43 cm (bisher unver­öffentlicht). 187 Nach der Reihenfolge der Erwähnung: ebd. fol. 20r. und Cod. 8609. fol. 29v. (mit einigen italie­nischen und deutschen Überschriften); Kisari Balla, 2000. 552.: Nr. 293. und Brichzin, 1994. Innerer Umschlag, Nr. 10. 63

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