Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
3. ein „Familienunternehmen”: die kartographische Tätigkeit der angielinis f. ‘Die- 'Karten derSchüttinseL und andere- AufträgeIn der Türkenabwehr in Ungarn nahm die Festung Komorn - wegen ihrer Bedeutung in der Verteidigung der Wiener Residenzstadt und der ungarischen innenpolitischen „Hauptstadt“ Pressburg bzw. dank dem Zentrum der Donauflotte — einen ganz besonderen Platz ein, so war sie daher unmittelbar dem Wiener Hofkriegsrat unterstellt.177 Damit lässt sich’s erklären, dass in den 1570er Jahren auch über ihr Hinterland, die Große und Kleine Schüttinsel (ung. Csallóköz/slov. Zitny ostrov bzw. Szigetköz) eine, den anderen Grenzzonen ähnliche Karte gezeichnet wurde. Sie wurde nach den bisherigen Kenntnissen in zwei Varianten erhalten. Die das kleinere Gebiet, d. h. die Umgebung von Pressburg-Ungarisch Altenburg (ung. Magyaróvár)-Raab-I<omorn darstellende Variante wurde neben dem Karlsruher Atlas [Taf. VII.] auch in einem anderen Festungsplankodex in Wien (ÖNB Cod. 8607) aufbewahrt, welcher eine wenig abweichende Version des schon mehrmals erwähnten, wunderschönen Wiener Atlas (ÖNB Cod. 8609) ist, aber wir finden darin nur diese eine Karte [XV.].178 Diese zwei Schüttinselmappen wurden in ähnlicher Ausführung, mit einer ähnlichen, einfachen Windrose und mit einem Maßstab mit Leiste und Beschriftung unterhalb des Titels „MILIARIA VNGARICA” gezeichnet, und sie können eindeutig für verwandt gehalten werden, d. h. sie wurden aufgrund desselben Originals erstellt. Dies ist auch dann wahr, wenn die Wiener Version - im Gegensatz zu dem Karlsruher Exemplar - auch einen Titel („INSVLAE Ichnographia’) bekam. Im berühmteren Wiener Kodex (ÖNB Cod. 8609) blieb aber eine, noch größeres Gebiet umfassende, repräsentativere Schüttinselkarte [VI.] („INSVLA CZALL- OKWS”179) für uns erhalten.180 Die Mappe stellt das Gebiet von mit dem Grundriss gezeichneten Komorn bis zur in ähnlicher Form auftauchenden Kaiserstadt Wien dar, also führt sie auch den Neusiedler See und die Umgebung von Bruck an der 177 Pálffy, 2000b. 48-49.; zur Baugeschichte der Festung im 16. Jahrhundert neuerdings: Domokos, 1997a. 67-92. 178 Das Karlsruher Exemplar: BGLA Karlsruhe, Gebundene Karten und Pläne Hfk. Bd. XV. fol. 2. Ausmaß: 57 x 44 cm, Edition: Kisari Balla, 2000. 525.: Nr. 266.; bzw. die Wiener Version: ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8607. fol. 8r. Ausmaß: 57 x 43 cm (bisher unveröffentlicht), vgl. noch Kljajic-Lapaine, 2007.191. 179 Das zweite Wort des Titels wurde vom Verfasser bzw. vom Maler der Karte folgendermaßen (sprachlich falsch) getrennt: „CZALL-OKWS". 180 ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 4. Ausmaß: 79 x 47,3-49 cm, d. h. nicht genau rechteckförmig (bisher unveröffentlicht), vgl. Kljajic-Lapaine, 2007. 188. 60