Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)

Térképek és váralaprajzok

B. DIE KARTEN DER KROATISCHEN UND SLAWONISCHEN GRENZEN stehen muss.107 Der ungarische Kartograph, Tibor Szathmáry stellt aber den Hin­weis - unter anderen nach der sorgfältigen Analyse der Darstellung der Halbinsel Istrien - mit der Ungarnkarte von Nicolo Angielini in Zusammenhang.108 Diese Behauptung kann aber nur im übertragenen Sinn standhalten, denn die erwähnten neueren Forschungen legen das Datum der von Nicolo signierten Landesmappe Ungarns (unserer Ansicht nach auch richtig) eindeutig nach Herbst 1572.109 Die Lösung im übertragenem Sinn ist so zu verstehen, dass sich Sambucus im Kartentitel auf die ursprünglich Ende 1563 gezeichnete, bzw. noch vor 1572 schon ein wenig sicher überarbeitete Karte von Natale Angielini bezog, die dann An­fang 1574 von seinem Sohn, Paolo noch verbessert wurde (Quelle 2a). Auf dem Kartenexemplar im Wiener Atlas scheint nämlich die Abbildung des Grundris­ses von Graz oder Agram (Zagreb) - entsprechend den im Kodex selbst vorkom­menden Festungsgrundrissen - mehr bearbeitet zu sein, denn auf dem Grundriss von Graz sind auch zwei Kirchenzeichnung zu sehen, genauso kann man in der Oberstadt (kroat. Gradec) von Agram die Sankt Markus-Kirche auf dem Markt­platz beobachten,110 welche Kirchen auf dem Kartenexemplar der kroatischen und slawonischen Territorien des Karlsruher Kodex nicht zu entdecken sind. Noch bedeutender ist, dass das auf der Wiener Karte grün gefärbte, unter christlicher Herrschaft stehende Gebiet sowohl entlang dem Fluss Una und dem Fluss Csázma (kroat. Casma) als auch im Vordergrund der Festung Ivanics (kroat. Ivanic) bzw. südlich von Kanischa im Vergleich zur Darstellung am Karlsruher Kartenexemplar kleiner wurde, was sich mit der eventuellen Ungenauigkeit des Malers nur schwer erklären lässt. Das bedeutet nach unserer Einschätzung, dass die frühere, am Ende 1563 von Natale Angielini gefertigte und später wenig überarbeitete Variante im Karlsruher Kodex, die Kopie der mit größter Wahrscheinlichkeit von Paolo noch weiter verbesserte Version im Wiener Festungsplanatlas aufbewahrt wurde. Andererseits können wir in Kenntnis der dargestellten regelmäßigen kartogra­phischen Tätigkeit der Angielinis auch nicht ausschließen, dass die Ungarnmappe 107 Außer der in den obigen Anmerkungen schon zitierten italienischen und kroatischen Literatur vgl. Novotny, 1975. 243-244. Darüber darf man sich auch nicht wundern, denn in der gedruck­ten Korrespondenz von Sambucus keiner von den Angielinis auftaucht. Gerstinger, 1968. 108 Szathmáry, 1993. 9-10. 109 Vgl. Török, 2004. 6. 110 Die Ausgabe des Grundrisses von Agram (Zagreb) s. z. B. bei Dobronic, 1991. Innerer Umschlag, bzw. neuerdings Kljajic-Lapaine, 2006. 42., 49. und Lapaine-Kljaiic, 2009. 34.; zu den an­deren kroatischen Publikationen der Grundrisse von Agram ausführlicher s. Kljajic-Lapaine, 2006. 46-47. 37

Next

/
Oldalképek
Tartalom