Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
3. EIN „FAMILIENUNTEENEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS kommissar (1569-1572),95 die kroatischen und slawonischen Grenzfestungen zu besuchen, ihren Zustand sorgfältig zu untersuchen, bzw. über die Befestigungen und deren verschiedenen Mängel Bericht zu erstatten.96 Solche Grenzburgvisitationen - die zeitgenössisch manchmal als „Grenzbereitungen“ genannt wurden - waren in diesen Jahrzehnten im in der Personalunion stehenden Ungarischen und Kroatischen Königreich gar keine Seltenheit,97 da solche zum Ausbau des neuen Verteidigungssystems gegen die Osmanen unentbehrlich waren. In diesem Fall kam es zu einer der frühesten und mit modernem Ausdruck gesagt zur topographischen Vermessung der Türkengrenze bzw. zu einer sorgfältigen Untersuchung der Befestigungs- und Versorgungsprobleme der kroatischen und slawonischen Grenzburgen. Die „commissarien zu bereyttung der Windischen unnd Crabatischen granicz” (lat. „revidendorum finium causa ablegati commissarii”) machten sich vor 20. September 1563 auf den Weg, und sie beendeten ihre Visitation gegen Ende Oktober.98 Die Grenzbesichtigung wurde aufgrund des Festungsverzeichnisses durchgeführt, das von Hans Lenkovic (Lenkowitsch), Oberst der Kroatischen und Slawonischen Grenzen (1556-1567), dem Hofkriegsrat eingereicht wurde. Die Kommissäre besuchten an den Kroatischen Grenzen mehr als 40, und an den Windischen Grenzen mehr als 20 Festungen,99 dann schrieben sie über ihre Erfahrungen bzw. die verschiedenen Mängel ausführliche Berichte. Den Inhalt dieser Berichte bzw. die erforderlichen Maßnahmen verhandelten dann in Graz die innenösterreichischen Stände und in Wien die Hofkriegsräte seit Ende 1563 bis Sommer 1564 tiefgründig, wobei sie ihre Befunde miteinander ständig abstimmten.100 95 Über Mager: Pálffy, 1997. 285.; Liepold, 1998. 269. und 367., noch Rauscher, 2004a. 151.; über die spätere Lebensbahn von Pöppendorf: Thiel, 1916. 207. 96 ÖStA Wien, KA HKR K1A VII. 6. und Die österreichische Militärgrenze, 1971. 32.: Nr. 8. (Instruktion), bzw. ÖStA Wien, KA Best. Nr. 124. (Bestallung) 97 Zahlreiche Beispiele: Pálffy, 2000a. passim. 98 Am 20. September 1563 „zaigt [Lamberg] an, wöllichen tag er mit seinen mitcomissarien zu bereüttung der Windischen unnd Crabatischen granicz außgeczogen.” ÖStA Wien, KA HKR Prot. Exp. Bd. 142. fol. 187., 5 .Oktober 1563.: ebd. fol. 190., Ende Oktober 1563: ebd. fol. 193. 99 Loserth, 1934. 63-64. 100 Ebd. 63., vgl. noch die Verordnung des Hofkriegsrates an die steirischen Stände vom 1. Mai 1564. wegen „beratschlagung der relation der Crabatischen und Windischen graniczen bereittung”: ÖStA Wien, KA HKR Prot. Reg. Bd. 143. fol. 52. 1. Mai 1564., bzw. ebd. fol. 69. 20. Juni 1564. 34