Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)
IRATOK
beigelegte Wichtigkeit last mir dieses sagen, sondern eine feste ernste Erwägung und Würdigung der Verhältnisse. In der practischen Schule eines sturmbewegten Lebens gros gezogen, habe ich mir einen sicheren Blick in die Zukunft erworben. Es ist dies keine Divinationsgabe, deren ich mich brüste, es ist blos historische Logik, die mich lehret, dass aus gewissen Ursachen gewisse Folgen natürlich und unabänderlich entstehen müssen. Es ist das Studium der Logik der Nothwendigkeit. Und dieses Studium hatt mir mein vielbewegtes Leben gewährt. Durch dieses Studium war es mir möglich, alles, was mit Osterreich, mit Deutschland, mit meinem Vaterlande geschehn ist, gantze Jahre vorher zu sagen. Und alles ist so haarklein eingetroffen, dass es mich fast grauet meinen Blick in die Zukunft zu richten. Und doch will ich es. Es ist mehr ein Testament, als ein -auf Erfolg gerichteter diplomatischer Schritt. Die hochgestellten Männer, die das Geschick des türkischen Reiches leiten, werden kaum ihre Beschlüsse durch mein Raisonnement ändern lassen, den Ungarns exilirter Gouverneur hat aus Schumla aus keine Hülfsarmeen, keine Flotten mit in die Wagschale zu legen und das Wort in der Diplomatie wiegt nur so viel, als die Macht, wodurch es unterstüzt wird ; aber ich wünsche, dass jene hochgestellten Männer diese Ansichten j ezt kennen lernen, damit sie sich meiner Prophezeiung erinnern, wen selbe eingetroffen sein wird. Darum will ich meine Ansichten entwickeln. Zu oft habe ich die hoche Pforte auf das aufmerksam gemacht, welch nützliche Elemente sie für wahrscheinlich nahe Conjuncturen in der Emigration besizt, zu oft habe ich darauf hingewiesen, dass es nicht vortheilhaft ist, diese Elemente in einen Zustand zu versetzen, wo sie nicht mehr nützlich gebraucht werden können. Darum will ich nicht mehr lvon uns, ich wil gantz von anderen Sachen sprechen. Ich behaupte: wen die Emigrantenfrage nach dem Wunsche des Czars und a ^ des Kaisers von Osterreich theils mit Expulsion, theils mit Deportation ausgeglichen wird, hört die Möglichkeit eines nahen Conflictes zwischen der Türkei und Rusland auf. Sie hört auf; nicht als ob die Emigrantenfrage an und für sich einen Krieg provocieren könnte, sondern weil durch diese Ausgleichung jede sonst bestehende Differenz ajournirt wird. Und ich behaupte, dass dieses ajournement der Tod der Türkei ist. Ich behaupte, dass die Vermeidung eines nahen Conflictes mit Rusland unvermeidlich zum Sturtze des türkischen Reichs in Europa führen wird, führen muss. a) Kihúzva: „des unbartig".