Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)
IRATOK
ihm natürlich das Gegentheil sagten. Sagte ihm auch, dass sich das Gerücht in Schoumla verbreitet hatte, dass die Emigration nach Asien geschickt wird, was er verneinte, da die diplomatischen Depeschen, welche er von Constantinopel erhielt, kein Wort von obberwanhnten Gerücht enthielten. Übrigens kann ich Sie, Herr Gouverneur, versichern, dass der Herr Consul Sir John Neale und dessen Secretaire, Bennet, für Sie, Herr Gouverneur, die grösste Simpathie und Theilnahme hegen und alles aufbiethen wollten, um Sie aus den Händen der Türken zu befreien. Übrigens ist die Sache bei aller scharfer Aufmerksamkeit der Türken nicht schwer, man ziehe nur gewöhnliche alte Civil-Kleider an und fahre ohne viele Umstände mit einem gewöhnlichen türkischen Wagen von Soumla weg und auf den ganzen Weg bis Varna kümmert sich Niemand um Einem. Vor der Festung Varna angekommen, steigt man ab, und geht ganz gemächlich zu Fuss, — aber nicht bei dem Thore, welches von Varna kommt, sondern bei was immer für einem anderen Thore, — in die Festung und fragt nur um die Wohnung des englischen Consuls. Ist man einmal dort, so können einem 10.000 Türken nichts anhaben, da, wie gesagt, der brittische Consul uns allen mit dem grössten Willen Dienste leistet, um so mehr, da hier brittische Schiffe vor Anker liegen, mit denen man ungeschoren bis England reisen kann. Auf diese Art entkam auch Gorove und mehrere andere Emigranten. Obbenannter Herr Consul schrieb, nachdem er alle meine Aussagen über unsere Lage und Schicksal zu Papier nahm, 2 Depeschen an den englischen Minister Sir Stratford Cannings, um ihm von allen dem zu unterrichten, da er sowohl und wie er mich versicherte, der Ambassadeur in Constantinople sehr wenig oder ganz anders, nämlich aus türkischen Aussagen, unsere Lage erfuhr. Überhaupt seit meinem Aufenthalt im englischen Consulate biethe ich alles auf, um das Loos meiner unglückl. Emigranten zu verbessern, überhaupt nur einmal aus den türkischen Händen zu entkommen, übrigens hoffe ich, dass die energischen Depeschen vom hiesigen Consul an Lord Stratford Cannings für die Emigration in Schoumla nicht ohne Erfolg sein wird. Auch war obbesagter Herr Consul so aufmerksam, nach Constantinopel zu schreiben, um gute Weine, englische Butter, Käse, Jambons etc. etc. für Sie, Herr Gouverneur, für den Grafen Batthyányi, für General Mészáros, welche in einigen Tagen in Schoumla ankommen werden, zu erhalten. Leider hatte mir Lieutenant Bárdy, Überbringer, dieser Zeilen, ein schreckliches Geheimniss entdeckt, für deren Autenthität ich zwar nicht bürge, aber doch nicht ermangle Sie, geehrtester Gouverneur, von der Gefahr zu unterrichten, da ich es als Patriot, auch entfernt von Ihnen, es für meine heilige Pflicht halte.