Ludwig Fekete: Einführung in die Osmanisch-Türkische Diplomatik der Türkischen Botmässigkeit in Ungarn (Budapest, 1926)

DIPLOMATISCHER TEIL

JJA\ L4*JJ^ «_>IJJ\ JJA\ j^t?" ^-LA>« ^!L(X* «<>yJ& ©L> ^Ilc oLijU ^Jcil JITJI»-« J ^JbdLuc. cJL« ^bfl 5* J J a%j» j^Ä—jJ oVji ji> Jj ,^£>J 'Stolz der das Reich schmückenden messianischen Wesire, Er­wählter der ruhmreichen jesusgläubigen Grossen, Ordner sämtlicher Angelegenheiten der Grossen der (christlichen) Kirche, Führer der Angelegen­heiten der Herren des Jesusglaubens, unseres glückseligen und glücklichen Herrn, Seiner Maje­stät, des Pädisähs, der Zuflucht der Welt, treuer Freund und Nachbar, des Kaisers kluger zweiter Wesir, unser Freund Jovijän dö Mölär'. Die Do'ä- Aus ihren Do'äformeln führe ich einige Bei­forme/n der Mektubs. spiele an, die auch in den Urkunden der Sultane vorkommen, bei deren Behandlung aber nicht angeführt wurden: ¿[ßci\ dUl! p^J^jl 'der hocherhabene König (d. i. Gott) möge sie geleiten'; oder: jlJuJI 'seine Angelegenheiten mögen gut und richtig enden und (Gott) schenke (zeige) ihm den wahren Weg'. Übergang. Der Ubergang in den meritorischen Teil des Textes ist in diesen Schriftstücken ebenso charak­teristisch wie in den Sultansurkunden. Nach dem Do'ä, an der entsprechenden Stelle des Aus­druckes: . .. £ij der Sultansurkunden, steht der Ausdruck . . . oLüjl 4>L^ t£if\ f}LJ\ JU> 'nach dem Grusse besteht die freundschaftliche Mitteilung darin, dass . . .', oder j «UJbu-j-s jL? . , . ^jijt AjLst 0 j p}U> 3*V 'nach der zur aufrichtigen Freundschaft und Liebe würdigen Begrüssung und Lobpreisung besteht die freund­schaftliche Mitteilung darin, dass . . .', oder: ... 4j>ü ji 'es wird mitgeteilt, dass ...', oder ein an­derer Ausdruck ähnlicher Bedeutung, der die Fest­stellung der Urkundenart ebenso erleichtert wie der entsprechende Teil der Sultansurkunden. Die Titu- i n diesen Texten verdient als neuartiges text­latur des Sultans, liches Element die Titulatur desSultans Erwähnung. Diese besteht nicht aus den langen Formeln des Telhis, sonder aus kürzeren Wendungen, aus ein­1 Türkische Schreibweise des Namens Johann Molard. zelnen Prädikaten, oft aus denselben, mit denen man die Provinzbeamten (Bejlerbejs, Sandzakbejs) anzusprechen pflegte: oÜoL jirjl»- j jkl 'der mächtige und glück­selige Pädisäh'; eüo M^LA eUob JATJU- 'der glückselige Pädi­säh, die Zuflucht des Islam'; iSßj^>. iL »l£ol jiTjU-'Seine Majestät, der glückselige Pädisäh, die Zuflucht der Welt'. An die Nennung des Sultans knüpfte man dazu bestimmte Gebetsformeln, die, meist ara­bischen Ursprungs, schon auf den ältesten Münzen der mohammedanischen Staaten vorkommen. Auf lebende Mitglieder des Sultanhauses beziehen sich z. Bsp. folgende Formeln: <<JU M~ 'lang dauere sein Königtum'; oj^aj m *p 'glänzend sei sein Sieg' 1 ; «us^U. oM- 'lang dauere sein Khalifat'; AjLi AD! A!Ü?I 'Gott möge sein Leben lang machen'; O!.JM fjt <j' d^* 5 ' 4M eLibl 'Gott — er sei ge­priesen — möge ihn bis zum Tage des Gerichts erhalten'; AijU— öJüj 'es wachse seine Glückseligkeit'. Für verstorbene Sultane galten folgende Do'äs: «uUj, aal jül 'Gott mache seine Zeugenschaft 2 glorreich'; oder: jL^Ü J JU»; 4JJI «uC-l 'Gott — er sei ge­priesen — versetze ihn ins Paradies'; oder: dj 'Gott mache sein Grab ange­nehm'; oder: o\J i^U? 'Die Erde (das Grab) sei ihm ange­nehm'; in der Mehrzahl: J yll» 'die Erde sei ihnen angenehm'. 3 1 Auf östlichen Inschriften und Münzen schon früher, bei den Osmanlitürken seit Muräd I. (a. H. 790 = a . D. 1388). (Halll Edhem, 84, TOEM VIII. 129.) 2 Diese nämlich, die er durch seinen Tod für die Wahr­heit des Glaubens abgelegt hat. 3 Erwähnenswert ist die sprachliche Eigentümlichkeit, dass die Osmanlitürken diese arabischen Do c äs, auch wenn sie aus mehreren Worten bestanden, als ein Wort bezw. Attribut ansahen und nach den Regeln der türkischen Sprache flektierten: iStk* "Sk*=Jf cjjjo- c mit Hilfe [der Majestät Gottes, dessen Wort zu uns kommen möge] 3 ; den Ra c äjäs des [grossmächtigen Pädisähs des Islam, dessen Sultanat Gott bis zum jüngsten Tag ausdehnen möge] 3 .

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