Borsa I.: Die Lage des ungarischen Archivwesens nach 1945.

Zwecken dar Staatsverwaltung, Volkswirtschaft und Wissen­* schaft zur Verfügung stehen« Biese neuartige Aufgabe kann durch die Archive nur in einer zentralisierten Organisation bewältigt werden, und es bedarf noch grosser Anstrengungen, um die oben wrwähnten Ziele restlos zu verwirklichen. Wir glauben, es sei'nicht überflüssig, das jubilie­rende Staatsarchiv auch dadurch vorzustellen, dass wir die Lage des ungarischen Archivwesens zwischen den zwei Welt­kriegen, ihre Entwicklung nach der Befreiung und die nächst­folgenden Aufgaben erörtern, und so die Umgebung zeichnen, in der das Ungarische Staatsarchiv sein fachliches Leben führt. Der zweite Weltkrieg traf die ungarischen Archiv« voneinander ganz isoliert, ohne jegliche zentrale Organisation und fachmässige Oberleitung an» Das Ungarische Staatsarchiv gehörte unter die Oberleitung des Ministeriums für Kultus und Unterricht, das Honve'd-Archiv unter die des Ministeriums für Landesverteidigung, die Komitats-*» und Stadtarchiv^-un­ter die des Ministeriums für Innere«,ohne, dass irgend ein Organ die Arbeit der Archive koordiniert hatte* D@s Honv^d-Archiv - obwohl es im Gebäude des Staats­archivs Unterkunft fand - führte ein Eigenleben und stand mit dem Quartiergeber, dem Staatsarchiv, nur in einei' gewissen wirtschaftlichen Verbindung, Das im Jahre 1875 neu organisierte Staatsarchiv war dem Innenministerium unterstellt, bis 1922, in w'^ch&m Jahre Graf Kuno Klebelsberg, damals Minister des Innern -.ach der Leitung dieses Ministeriums die das Ministeriums für Kultus und Unterricht übernahm, einige Monate nachher, am 1, September 1922, wuree das Staatsarchiv laut Oes,Art, 19/1322 in dem Rahmen der sog, Fammlungsuniversit at ge— stellt, die dem letztgenannten ivlinisterium unterstand. Die­ser Gesetzesartikel vereinigte die groasen nationalen Samm­lungen - das Ungarische Staatsarchiv, dan Ungarische National­museum /mit der Sz'chen:i Landesbib1iothek/, das Iluseum der

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