Bogdán István: Magyarországi űr-, térfogat-, súly- és darabmértékek 1874-ig (Magyar Országos Levéltár kiadványai, IV. Levéltártan és történeti forrástudományok 7. Budapest, 1991)

DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG

österreichischem Muster. Im Laufe dieser Untersuchung werden die gesetzmäßigen Preßburger Etalons vom Statthaltereirat öfters geprüft. Aufgrund dieser Prüfungen wird allmählich die Anweisung zur Eichung ausgearbeitet. Diese Entwicklung wird in Ungarn durch die Revolution von 1848 unterbrochen; in der Zeit des Absolutismus wird im ganzen Land das österreichische Eichungssystem eingeführt. Diese Verordnung bleibt bis zum sog. Metergesetz in Kraft. In beiden Verordnun­gen wurden die gesetzlichen Maße und die Methode ihrer Eichung genau bestimmt. Die Eichung wurde im 17. Jh. von den Munizipien, von der Mitte des 18. Jh. an von der Stadt Preßburg, vom Beginn des 19. Jh. an vom Staathaltereirat, von der Mitte des 19. Jh. an von den Eichungsämtern durchgeführt. Die Vereinheitlichung der Maßeinheiten (2.45) bildet die zweite fundamentale Aufgabe des Meßwesens. Die zentrale Staatsmacht versuchte die ganze lange Periode hindurch über den Staathaltereirat ihren Integrationswillen den örtlichen Gepflogenheiten bzw. Differenzierungsbestrebungen gegenüber durchzusetzen. Bis zum Ende des 18. Jh. konnte auf diesem Gebiet kaum ein Fortschritt erzielt werden, es sei denn bei den Längenmaßen des Handels, wo es verhältnismäßig leicht mit der Standardisierung der Elle gelang. Um die Jahrhundertmitte hat aber — vor allem bei den Feldmaßen (die aber nicht gesetzlich festgelegt, nur usuell waren) — ein interner, spontaner Integrationsprozeß eingesetzt. Zu dieser Zeit war es schon so weit, daß in der Gesellschaft der Anspruch auf Vereinheitlichung aufgetreten war. Die politische Lage brachte es mit sich, daß zunächst das öster­reichische System landesweit eingeführt wurde, und erst nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn (1867) ist es zur Einführung des modernen, metrischen Systems gekommen. Im Zuge dieses Prozesses ging die Standardisie­rung der einzelnen Systeme drei verschiedene Wege. Das Preßburger System (2.45.1) bestand vom Anfang des 17. bis zur Mitte des 19 Jh., und es betraf nur die Län­geneinheiten; die Legislative wollte nur die Längeneinheiten, nicht aber die Feld­maße vereinheitlichen. Bei letzteren hat kraft der Gewohnheit außer den orts­üblichen, lokalen Systemen auch das althergebrachte Königssystem bis zum Ausgang des 18. Jh. fortgelebt, von der Mitte des Jahrhunderts an kam es zu einer allgemeinen Verbreitung des Wiener Systems, insbesonders durch die Tätigkeit fachkundiger Geometer. Bei der Durchsetzung des Preßburger Systems waren es die Raummaße, die am meisten Schwierigkeiten bereitet haben, wobei zu Beginn des 19. Jh. ein gerade die Vereinheitlichung bezweckendes Gesetz (das den Rauminhalt des Metzens herabsetzte) den schon almählich erstarkenden Unifikationsprozeß unterbrochen hat. Im ersten Drittel des 19. Jh. hat aber das Wiener System (2.45.2) gegenüber den landeseigenen, ungarischen Systemen vor allem in der gewerblichen Wirtschaft schon viele Anhänger gewonnen, so daß während des Absolutismus, in den fünfziger Jahren, dieses System mit Leichtigkeit allgemein eingeführt werden konnte, womit man einem einheitlichen Maßsystem näher gekommen war. Jedoch gerade zu dieser Zeit kam in Europa schon das metrische System (2.45.3) zur Verbreitung, ein System, das viel praktischer als das Wiener war und selbst in Österreich schon viele Anhänger besaß. In den sechziger Jahren begann dann in beiden Reichshälften die Vorbereitung zum

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