Erzsébet Fábián-Kiss: Die ungarischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1848–1849 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 29. Budapest, 1998)

Ministerratsprotokolle

4 Vgl. Széchenyi 373. Seine Worte lassen ahnen, worum es sich in diesen letzten beiden Absätzen wirklich handelte: „Kossuth greift wie ein Verzwei­felnder um sich! Er will Louis B[atthyány] zu einem Dictator mit einem Land­tags-Ausschuss von 60 Mitgliedern! [Da taucht der Gedanke des späteren Landesverteidigungsausschusses auf!] Alle neu angekommenen Raitzen will er zum Teufel jagen. Alle Raitzen entwaffnen! Alle Briefe aufmachen lassen. ­Die Juden emancipiren, wenn sie 2 Jägerbataillon errichten etc. - Wir Deák, Klauzál etc. suchen das Loch nun aus dem Ministerium zu treten. Ich sagte laut: Ha dinastiális kérdés forog fenn, akkor kilépek [Wenn die dynastische Frage ansteht, dann trete ich aus]. Ich werde meinen Schwur der Treue erfül­len keinen Rebellen machen - da trete ich aus es mag geschehen was da wolle. Deák, Klauzál, Eötvös sagen dasselbe. Es muss ein Dictator! Louis B[atth­yány]: Erzherzog Stephan allein kann es sein! Kossuth: 'De erre nem állok [rá]' [Aber darauflasse ich mich nicht ein] " 14. August 1848 1 Der König richtete am 20. August eine Verordnung an den ungarischen Landesverteidigungsminister, daß er „die in Ungarn garnisonierenden nicht der ungarischen Krone gehörenden Regimenter durch die in den übrigen Erb­ländern stationierten ungarischen Regimenter austausche, mit Ausnahme derjenigen Regimenter, die noch gegenwärtig in Italien dem Feind gegenüber­stehen". Közlöny, 27. Aug. Nr. 79. 401; Janotyckh, Archiv, II. Nr. 566. 2 Der Ministerpräsident richtete am 15. August einen Aufruf an die Behör­den zwischen Donau und Drau. Szeremlei I. 164; den Aufruf veröffentlicht: Pap I. Nr. CXCVI; Janotyckh, Archiv, II. Nr. 534. 3 Auf die Entfernung von Ludwig Nóvák drängte Kossuth aufgrund von Pulszkys belastendem Bericht schon am 6. August, vgl. KLÖM XII. Nr. 364. Am 15. August traf im Auftrag des Ministerrates eine Verordnung beim Minis­terium des Äußern und beim Justizministerium ein. Miniszterelnöki, Nr. 1848:504. 25. August 1848 1 Am 22. August bat Moritz Szentkirályi darum, Mészáros sofort nach Süd­ungarn zu entsenden. „Szentkirályi vom 22ten 1. M. in aller Eile: ,minden veszve van, ha Mészáros tüstént nem jön!' [es ist alles verloren, wenn Mészáros nicht schnellstens kommt]" Széchenyi 383. 2 Der Herrscher ließ dies in seinem Antwort vom 15. August auf die Adresse des Reichstages bekanntmachen, andererseits verkündete er, daß er das Land gegen jene schützt, die dem königlichen Befehl und den gesetzlichen Behörden keinen Gehorsam leisten; den Kroaten befahl er, sich zu versöhnen und nicht zu wagen, die Grenze des Landes zu überschreiten. (Szeremlei I. 163-164). 3 Mit dem Gesetzesvorschlag befaßte sich der Ministerrat am 27. August. 4 Über die Maßnahme s.: KLÖMXII. 800.

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