Erzsébet Fábián-Kiss: Die ungarischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1848–1849 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 29. Budapest, 1998)

Ministerratsprotokolle

Konzept findet sich das ungarische Original des (fast vollständigen) Textes. ­Zur lateinischsprachigen Korrespondenz vgl. Punkt 2 der Sitzung vom 1. Mai. 2 Die Nationalgarde entstand nach dem Vorbild der französischen Revoluti­on. Gesetz Nr. XXII des Jahres 1848 beschäftigte sich mit ihr {vgl. mit Anm. 13 der Sitzung vom 15. April). Der permanente Sicherheitsausschuß von Pest begann mit ihrer Organisation. Die Nationalgardisten waren Zivilpersonen, die an einer militärischen Ausbildung teilnahmen. Sie sollten die Errungen­schaften der Revolution verteidigen, weil in Ungarn in erster Linie fremde Regimenter stationiert waren und sie für die Regierung die einzige zuverlässi­ge - und zahlenmäßig erheblich starke - bewaffnete Kraft darstellten. Die Regierung mußte sie mit Waffen versorgen, da Wien - verständlicherweise ­die Bewaffnung verweigerte. - Im übrigen erhielten die Nationalgardisten die wertlosesten Waffen aus den Militärarsenalen. 3 Vgl. mit Protokollpunkt 2 und Anm. 4 der Sitzung vom 16. April! - Der Gesandtschaftsbericht: PH, Nr. 39. 4 Das MOIB war ein durch Verordnung des Palatins vom 23. März 1848 geschaffenes provisorisches Organ mit der Aufrechterhaltung der Ruhe als Hauptaufgabe. Es agierte in Pest, und seine Mitglieder waren „Ministerkandi­daten", Szemere, Klauzál und Staatssekretärkandidat Franz Pulszky. Eine längere Studie über das MOIB: Meszlényi. - Das genaue Datum des „Wechs­els": 20. April. 5 An diesem Tag kam es (ebenfalls) zu Straßenversammlungen; bei der einen wurde die Herabsetzung der Wohnungsmieten verlangt, und erneut kam es zu Angriffen gegen jüdische Bewohner. PH, Nr. 36; Janotyckh, Tagebuch, II. 186 f. - Die Regierungsverordnung mit Datierung vom 20. April, PH, ebd.. ­Siehe noch: Sitzung vom 22. April. 6 Unter „Fehlerklärungen" wurden in erster Linie die über die Maßnahmen der Bauernbefreiung hinausgehenden bäuerlichen und die sozialen Forderungen der städtischen Arbeiter verstanden. - Die Ubersetzung nahm das im Rahmen des Innenministeriums eingerichtete Übersetzungsbüro vor. - Eine der Haupt­aufgaben der von der Regierung initiierten und geförderten Volks- und Fremdsprachenzeitungen war die Erklärung der Gesetze im Geiste der Regie­rung. Die kleine die Gesetze popularisierende Broschüre von Gereben Vas wurde in die Nationalitätensprachen übersetzt {PH, Nr. 67, Nachricht vom 27. Mai), und Stephan Friebeisz gedachte, unter dem Titel Katechismus Erklär­ungen zu den Gesetzen zu schreiben. Marczius, Nachrichten vom Mai 1848. 7 In Pest wurde für den 20. April eine Versammlung zur Verkündigung der Gesetze einberufen. PH, Nr. 40. 8 Hinsichtlich der Staatssekretäre s.: Protokollkonzept vom 15. April! „Seine Hoheit", also der Palatin, ernannte zur Zeit der Tätigkeit der Dikaste­rien die Sekretäre bei der Statthalterei nicht mehr; dies gehörte nicht in seine Kompetenz. Damit schränkte die Regierung ihre eigene Ernennungsbefugnis ein. Darüber berichtet die Aufzeichnung von 1849 ausführlich, die wahrschein­lich Franz Duschek verfaßte: „Bei der Bildung des aufzustellenden verant-

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