Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)

FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN

Jahren die ungarische mittelalterliche Quellenedition in Siebenbürgen zu neuem Leben erweckt und spielte nun eine besonders verantwortungsvolle Rolle in der Geschichts­forschung Rumäniens nach der Verkümmerung der sächsischen Mitwirkung. Neben den Möglichkeiten, dem Niveau und der Organisiertheit der ungarischen wissenschaftlichen Forschung im Rumänien hängt ihre Zukunft davon ab, ob sie sich im Personenstand erneuern und in der Geschichtswissenschaft ihres Landes auch künftig der Repräsentant der zum lateinischen urkundlichen Material passenden modernen Methoden und Publika­tionstendenzen bleiben kann. Die ungarische Mediävistik kann aber auch insgesamt, d. h. nicht nur durch ihre sie­benbürgischen Pfleger, der siebenbürgischen Mittelalterforschung viel nützen, indem sie die Zusammenstellung des Urkunden-Corpus des mittelalterlichen Ungarns in Angriff nahm. Dessen Bände enthalten nämlich ein reichhaltiges Material auch in bezug auf Sie­benbürgen und nur eingebettet in dieses natürliche Milieu sind die Zusammenhänge der siebenbürgischen Angelegenheiten zu erklären. Das Urkundenbuch Diplomata Hungariae Antiquissima — redigiert von György Györffy (geb. 1917) — setzte sich die moderne, kritische Veröffentlichung der Urkunden zum Ziel, die sich auf Ungarns Geschichte aus den XI.—XII. Jahrhunderten beziehen. Davon ist 1992 das Material aus der Zeit von 1000 bis 1131 erschienen. Anschließend erschien das Album Chartae Antiquissimae Hungariae ab anno 1001 usque ad annum 1196 (Budapest 1994), ebenfalls von György Györffy be­treut, enthaltend die genau übereinstimmenden Faksimilia der im Original erhalten geblie­benen Urkunden. Diese beiden Publikationen fördern natürlich auch die Untersuchung der kritischen und formellen Fragen, die sich in den Anfängen des siebenbürgischen mittel­alterlichen Urkundenwesens ergeben. Die Fertigstellung des kritischen Verzeichnisses von königlichen Urkunden der Arpa­denzeit (1000—1301) wurde bereits erwähnt. Als Ergänzung ist z. Z. die Zusamenstellung eines kritischen Verzeichnisses von nicht königlichen Urkunden aus der Zeit vor 1301 im Gange. Unter der Leitung von Gyula Kristô (geb. 1939) entstand in Szeged eine Arbeitsgruppe, um in Regesten das urkundliche Material der Anjou-Zeit (1301—1387) zu erschließen. Von der beabsichtigten Urkundenbuch aus der Anjou-Zeit (Anjou-kori oklevéltâr. Docu­menta res Hungaricas tempore regum Andegavensium illustrantia. Szeged—Budapest 1990—) wurden bisher sechs Bände herausgegeben mit dem Material aus der Zeit von 1301 bis 1324, darin auch zahlreiche Angaben über die Geschichte Siebenbürgens. Zur Erschließung der Urkunden des mittelalterlichen Ungarns, eines Archivgutes von hunderttausender Größenordnung, entwickelte Elemér Mâlyusz (1898—1989) die zweck­mäßigste „Regestenmethode", die er mit der Veröffentlichung der Urkunden aus der Zeit von Sigismund d. Luxemburger (1387—1437) in die Tat umsetzte. In Urkundenbuch aus der Zeit von Sigismund (Zsigmondkori oklevéltâr I—IV. Budapest 1951—1994) sind die Urkunden aus der Zeit von 1387 bis 1414 erschienen, redigiert von Professor Mâlyusz und nach seinem Tod von Ivan Borsa, wodurch auch das Quellenmaterial der siebenbürgischen Forschung wesentlich bereichert wurde. Das ist nun die wohlbewährte Editionsweise, von der wir bei der Erschließung der mittelalterlichen Urkunden Siebenbürgens auszugehen haben und die wir unter Beachtung der örtlichen Erfordernisse sowie der Erfahrungen und technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte weiterentwickeln sollen.

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