Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)

FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN

schwebte die Zusammenstellung eines „diplomatarium universale", welches das gesamte Urkundengut des Landes aus der Zeit vor 1526 enthalten hätte. Aktive Befürworter seines Planes waren Bischof Batthyány und György Aranka und sogar auch József Teleki. Kova­chich unternahm zwei Forschungsreisen in Siebenbürgen, um in den hiesigen Archiven Material zu sammeln, doch für die Institutionalisierung der Geschichtsforschung waren die Verhältnisse noch nicht herangereift. Somit blieb der vorwärts weisende Plan lediglich ein wissenschaftsgeschichtliches Kuriosum. Die Quellenforschung wurde noch im ange­henden XIX. Jahrhundert Jahrzehnte hindurch unorganisiert, durch persönliche Bemühun­gen weitergeführt. Zu Obigem s.: ELEMÉR JANCSÓ: AZ Erdélyi Magyar Nyelvmivelő Társaság iratai (Schriften der Sieben­bürgischen Ungarischen Gesellschaft für Sprachpflege). Bukarest, 1955. — ZSIGMOND JAKÓ: Batthyány Ignác, a tudós és tudományszervező (Ignác Batthyány, der Gelehrte und Wissenschaftsorganisator). MKvSzle 107/ 1991. 353—375. — ÉVA WiNDISCH: Kovachich Márton György és a magyar tudományszervezés első kísérletei (Márton György Kovachich und die ersten Versuche zur ungarischen Wissenschaftsorganisation). Sz 102/1968. 90—144, — László, Szelestei N.: Irodalom- és tudományszervezési törekvések a 18. századi Magyarországon (Versuche der Organisierung von Literatur und Wissenschaft im Ungarn des 18. Jh.). Bp. 1989. JÓZSEF KEMÉNY UND DIE GRÜNDUNG DES SIEBENBÜRGISCHEN NATONALMUSEUMS In der Periode nach dem Scheitern der vielversprechenden Versuche vom Ende des XVIII. Jahrhunderts vermehrten sich zwar die kleineren und größeren ungarischen Quel­lensammlungen, doch hinsichtlich der Überlieferung mittelalterlicher Dokumente sind nur die Sammlungen von Graf József Kemény (1795—1855), initiator des Siebenbürgischen Natonalmuseums (1841) und Graf Sámuel Kemény (11861) von wissenschaftsgeschich­tlicher Bedeutung. Die beiden Sammlungen unterscheiden sich ganz deutlich voneinander, was den Zeit­punkt ihrer Entstehung, ihr Ziel und die Zusammensetzung ihres Materials betrifft. Die Sammlung von Sámuel Kemény ist ein Schulbeispiel jener Schriftensammlungen, die im XVIII. Jahrhundert im Kreise führender Regierungsbeamten üblich waren und wurde von Sámuel Keménys gleichnamigen Vater (f!817) zuwege gebracht. Er war Praeses der siebenbürgischen Königlichen Tafel und stellte für sich und seine Nachfolger ein nütz­liches Informationsmaterial aus offiziellen Akten zusammen, die sich auf die Vorge­schichte von wichtigen Fragen der siebenbürgischen Regierung bezogen und bis zum Ende des XVII. Jahrhunderts zurückreichten. Sámuel Kemény jun. bewahrte zwar die Samm­lung seines Vaters, ohne sie jedoch selbst — allen Anschein nach — vermehrt zu haben. Neben den Gesichtspunkten des führenden Beamten ließ sich aber Sámuel Kemény sen. auch von seinem Interesse für die einheimische Geschichte leiten. Ein frühes Anzei­chen dessen war seine Bemühung, während seiner Studienzeit in Göttingen mit Professor Schlözer in Kontakt zu kommen, der als Experte des hier behandelten Gebietes galt. Als weiterer Beweis dürften wir ansehen, daß seine Zusammenstellungen Chartophylatium Transsilvanicum (40 Bände in Folioformat) und Grammatophylatium Transsilvanicum (22 Bände in Folioformat) außer den Abschriften mittelalterlicher Dokumente auch eine

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