Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)
FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN
Sohnes Georg Jeremias Haner (1707—1772) Conservatorium documentorum ad históriám Transsilvaniae ecclesiasticam spectantium novo-antiquorum und die gleichfalls drei Bände Chartophylax ad custodienda varia históriám Transsylvaniáé civilem spectantia documenta antiquo-nova in Folioformat. Alle werden in der Hermannstädter Bibliothek der Siebenbürgischen Sächsischen Evangelischen Landeskirche aufbewahrt. Mit der kontinuierlichen Arbeit von mehreren Generationen schuf die Familie Soterius im Laufe von anderthalb Jahrhunderten ihre Abschriftensammlung, bestehend aus 15 Bänden in Folioformat. Die Zusammenstellung Collectanea ad históriám patriae pertinentia wurde von Georg Soterius (f 1728) begonnen, von seinem Sohn Georg jun. (1704—1765), seinem Enkel Johann Michael (1742—1794), seinem Urenkel Johann Michael jun. (t 1838) und schließlich von Friedrich Soterius (1821—1856) fortgesetzt; dieser übergab das Gesamtwerk der Bibliothek des Hermannstädter Brukenthal Museums. Besonders reich ist die fünfbändige Sammlung Codex privilegiorum von Martin Fay (11786) an mittelalterlichen Urkundentexten. Die Sammlung stützte sich in bedeutenden Maße auf die achtbändige Abschrift in Quartformat Collectanea des Memoirenschreibers Michael Conrad von Heidendorf (1730—1821). Die Sammlung wurde einst in der Bibliothek des sächsischen Gymnasiums von Mediasch aufbewahrt, doch seit den Wirrungen nach dem Zweiten Weltkrieg ist ihr Schicksal unbekannt. In der sächsischen Quellensammlung, die auch in sächsischer Beziehung recht eng beschränkt war, erfolgte nach dem Fall des josephinistischen Systems (1790) eine scharfe Wende. Kaiser Joseph II (1780—1790) hatte auch die sächsischen Selbstverwaltungen dem von ihm geschaffenen einheitlichen Verwaltungssystem zugeteilt. Ersucht zur Verteidigung der Rechte der Sachsen, warf August Ludwig Schlözer (1735—1809) Professor von Göttingen im Jahre 1790 den Gedanken auf, ein sächsisches Nationalurkundenbuch zusammenzustellen. Fortan wurde die Verwirklichung dieses Vorhabens das wichtigste Ziel des Sammeins von sächsischen geschichtlichen Quellen. Für eine derartige Edition ließ der sächsische Comes die wichtigsten Stücke des Archivs von Hermannstadt und der sächsischen Nation in den Jahren 1790—1792 vom Archivar Martin Georg Hirling abschreiben. Zum selben Zweck entstand in ähnlicher Weise die Zusammenstellung von Joseph Karl Eder (1760—1810), Analecta diplomatum ad Hungáriáé et Transsilvaniae res illustrandas pertinentium sieben Bände in Folioformat aufbewahrt in Budapest in der Nationalbibliothek „Széchényi". Als Vollendung all dessen gilt die Handschrift von Martin Reschner (1791—1872), Diplomatarium continens monumenta antiqua litteraria res Saxonum Transsylvaniáé tarn ecclesiasticas, quam civiles illustrantia. Die umfangreiche Handschrift — elf Bände in Folioformat — enthält die Abschriften von über 2000 mittelalterlichen Urkunden und die Regesten von weiteren Hunderten. In dieser auch qualitativ hervorragenden Arbeit waren Reschners Helfer Karl Neugeboren (1789—1861) und Johann Georg Schaser (1792— 1860). Die auch in der Paläographie wohlbewanderten drei Fachleute legten der Nationsuniversität 1828 einen ausführlichen Plan über die Publikation eines Urkundenbuches der siebenbürgischen Sachsen vor (S. VerArch 10/1872. 305—307). Obwohl die zuständigen leitenden Personen den Plan unterstützten, scheiterte das Vorhaben daran, daß die sächsischen kirchlichen und weltlichen Tonangeber der Provinz befürchteten, ihre Privilegien