Jakó Zsigmond: A kolozsmonostori konvent jegyzőkönyvei, 1289–1556 I. kötet. 1289–1484 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 17. Budapest, 1990)
A KOLOZSMONOSTORI APÁTSÁG ÉS HITELESHELYI JEGYZŐKÖNYVEI A SZEKULARIZÁCIÓIG
tierte sich in erster Linie aus den nicht-privilegierten Gesellschaftsschichten der náheren Umgeburig, obgleich unter den Novizen manchmal auch Söhne wohlhabenderer Adelsfamilien waren. Die Erklárung dafür ist darin zu finden, daB der Eintritt in den Benediktinerorden vor allém für die Kinder der Hörigen, freien Bauern oder Freigelassenen bzw. der Familien aus den Stádten und Marktflecken neue Perspektiven öffnen konnte. Einen echten gesellschaftlichen Aufstieg, ein Lében ohne materielle Sorgen versprach dieser Schritt jedoch nur wenigen Adligen oder begüterten Bürgern, da in erster Linie nur sie die Hoffnung habén konnten, hier oder in einem der anderen Klöster des Ordens in den Besitz der Abtwürde und des mit dieser verbundenen Vermögens der Besitztümer zu kommen. Da der Benediktinerorden auf dem Niveau der für das Mittelalter charakteristischen liturgischen Frömmigkeit stecken geblieben war, die von den Mönchen keine besondere Ausbildung verlangte, verwendete man auch in Kolozsmonostor keine Mühe auf eine gehobenere Ausbildung der Ordensmitglieder. Unter den Mönchen lassen sich jene als gebildeter betrachten, die mit der Tátigkeit der Urkundenausgabe der Beurkundungsstelle bescháftigt waren. Denn sie kannten sich in der lateinischen Sprache ebenso aus wie in den Grundfragen des Rechts und der Öffentlichen Verwaltung und konnten schreiben bzw. Urkunden verfassen. Der Benediktinerorden hatte sich im 11—12. Jahrhundert besondere Verdienste bei der Einbürgerung der allgemeinen kirchlichen Bildung in Siebenbürgen erworben, aber im Laufe des Spátmittelalters wurde seine kulturgeschichtliche Rolle weit hinter die der Bettelorden zurückgedrángt. Dementsprechend wird man in den 150—200 Jahren vor der Reformation im Konvent von Kolozsmonostor ganz vergeblich Gelehrte, Schriftstelier oder andere Vertreter der schöpferischen Intelligenz suchen. Dennoch trugen die Mitglieder der Abtei durch die Kunst und Anwendung des Schreibens, die Verbreitung der Bibliophilie, die Patronierung von Kunst und Handwerk in groBem MaBe zur Bereicherung der mittelalterlichen Kultur Siebenbürgens bei. Die Institution der commendatio schadete zwar dem kirchlichen Lében, da sie die Abtwürde und das mit dieser verbundene Schicksal der materiellen Güter von der Mönchsgemeinschaft trennte, doch trug sie letztlich dennoch zur Stárkung der kirchlichen Intelligenz bei. Darüber hinaus erhielt das kirchliche Vermögen sehr bald auch eine Funktion bei der Schaffung von Lebensmöglichkeiten für die sich langsam herausbildende weltliche Intelligenz, indem die Ausstellung beglaubigter Urkunden in Kolozsmonostor von der Mitte des 14. Jahrhunderts an von ausgebildeten laizistischen Personen als Notaren versehen wurde. Diese stammten zu mehr als der Hálfte aus der Schicht der Stádter und freien Bauern aus dem benachbarten Klausenburg, aus Kolozsmonostor oder anderen nahegelegenen Marktflecken, anders als im Falle der übrigen Beurkundungsstellen, wo die Notare überwiegend Vertreter des Klein- und Mitteladels waren. Unter den hiesigen Notaren waren auch Personen, von denen wir aufgrund ihres Namens annehmen können, daB sie aus fernliegenden Gebieten Ungarns nach Siebenbürgen gelangt waren. Sie sind ein Beweis dafür, daB sich am Ende des Mittelalters die geographischen Grenzen der Verwirklichung für die gebildete Schicht allmáhlich erweiterten. Die Notare der Beurkundungsstellen verfügten im allgemeinen über die sog. Lateinbildung aus den heimischen Schulen, die sie zur Verrichtung der schriftlichen Aufgaben sámtlicher Zweige der damaligen Verwaltung befáhigte. Diese Grundkenntnisse vervollstándigten sie dann durch die praktische Tátigkeit in den unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Die Erfüllung der Aufgaben der Beurkundung verlangte kein spezielles Wissen, sondern eine genaue Kenntnis der Praxis der Gerichte und der örtlichen Verwaltung. Die Beispiele aus Kolozsmonostor belegen, daB wer auch an auslándischen Universitáten studiert hatte, kaum für lángere Zeit Notar der Beurkundungsstelle blieb, sondern sich um ein gröBeres Einkommen und einen wichtigeren Arbeitsbereich bemühte. Doch sicherte die Notartátigkeit nicht nur ein entsprechendes Lebensniveau, sondern auch die Möglichkeit, zu Besitz und gesellschaftlichem Rang zu kommen. Einzelne Notare aus dem Konvent von Kolozsmonostor setzten ihre Tátigkeit in der Kanzlei des Woiwoden von Siebenbürgen fort, andere wurden zum Protonotár Siebenbürgens oder zu Angestellten der zentralen Regierungsorgane in Ofen (Buda). Als Lehre aus dem Stúdium der Lebensláufe der Notare ergibt sich, daB die Kanzlei der Beurkundungsstelle von Kolozsmonostor im Spátmittelalter eine der wichtigsten heimischen Institutionen für die Ausbildung der weltlichen Intelligenz in Siebenbürgen war und zugleich ein Garant für ihre Unterbringung und ihr Auskommen. Die gesellschaftshistorische Analyse der Vergangenheit der Abtei ergibt darüber hinaus, daB sich die Verháltnisse der weltlichen und kirchlichen Intelligenz in Siebenbürgen zur Zeit des Spátmittelalters nur gemeinsam und ungeteilt fruchtbringend untersuchen lassen.