Mitteilungen des K. K. Archivrates 2. (Wien, 1916)

Von Regierungsrat Dr. Karl Siegl: Aus dem Egerer Stadtarchive

66 Dr. Karl Siegl. »des zu urkunde haben wir obgenannten. . .« (ohne Schluß). Pol. 16 b bis 17 b. — Da zwischen den genannten Fürsten wiederholt Bünd­nisse abgeschlossen worden sind, ist es schwer, die Datierung des vorliegenden Stückes festzustellen. Da Wilhelm (III.) von Sachsen im Jahre 1445 in die Regentschaft ein­trat und Bischof Anton von Bamberg am 5. Mai 1459 starb, wäre es um 1450 zu setzen. — Bischof Anton (von Rotenhan) zu Bamberg regierte vom 16. Mai 1431 bis 5. Mai 1459, Bischof Johann III. (von Grumpach) vom 14. April 1455 bis 11. April 1466. 37. (1448 bis 1451.) — »Ditz sind meins hern hertzog Wilhelms rechtpot auf meiner hern, der fürsten, beger, doch den fridbrif und anlas darauf, diser tag her von eint ist, unvorgriffentlichen.« Die Her­zoge und Gebrüder Wilhelm und Friedrich von Sachsen einigen sich dahin, daß über all ihre Handlungen die Räte der vier Kurfürsten unter Zuziehung von Herzog Friedrichs Räten als: Busse und Apel Vitz­thum, Bernhard von Kochberg und Friedrich von Witzleben zu ent­scheiden hätten. Ohne Datum. Pol. 51 a b. — Es können hier nur Friedrich V. der Sanftmütige (1428 bis 1464) und sein Bruder Wilhelm (1445 bis 1482) in Betracht kommen. Von 1442 ab lebten beide in Feindschaft, am 10. Sept. erfolgte die Teilung ihrer Länder zu Alten­burg, welche Teilung am 11. Dezember 1445 zu Halle wieder abgeändert wurde. Von 1446 bis 1451 währte dann der Bruderkrieg. In der Zwischenzeit, 1448, kam es zu einem Frieden in Erfurt, der aber nicht von langer Dauer war, am 2. Juni 1450 zu einem Vertrage im Zerbst und endlich am 27. Jänner 1451 zur völligen Aussöhnung zu Pforta bei Naumburg. Die obige Friedensberedung dürfte daher in die Zeit zwischen 1448 bis 1451 zu setzen sein. 38. 1451, Oktober 21 (am mitwoch der 11.000 meyde tag 1451), Crimmitschau. — Hans von Neytperg und Meister Ulrich Riedner, Lizentiat beider Rechten, des römischen König Friedrichs Räte, und Heinrich Greifenklau (»Griffen Klohe«), Domdechant zu Mainz, Konrad von Franckstein, Ritter, und Hans von Erlebach, Hofmeister, des Erz­bischof Dietrichs von Mainz Räte, bekennen, daß sie heute zu Krimitschau von der Kriege wegen, die sich zwischen Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzmarschall, auf der einen Seite, und den Herren: Peter, Bischof zu Naumburg (»Nuemburge«), Herzog Wilhelm von Sachsen, Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzkämmerer, Johann Albrecht und B’riedrich, Gebrüdern, Markgrafen zu Brandenburg und Burggrafen zu Nürnberg, Grafen Heinrich von Schw’arzburg zu Arnstadt und Sondershausen, Girschik von Kunstadt, Herrn zu Podiebrad, Zdenko von Sternberg, obersten Burggrafen des Schlosses Prag, Peter von Sternberg, Gindrzichvon der Duben, Gindrzich von Platz, Burian von Guttenstein, Jan von Kunstadt, Friedrich, Burggrafen von Donyn, Dietrich von Janowitz, Jesko von Bos- kowitz, Wilhelm von Ilburg, Zdenko von Postupitz, Jan Zalta von Steinberg und Wentzlau Zerta von Petrowitz, auf der anderen Seite, erhoben, einen christlichen Frieden vereinbart hätten, der währen

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