Mitteilungen des K. K. Archivrates 1. (Wien, 1914)

Neuorganisationen im österreichischen Archivwesen

12 Neuorganisationen im österreichischen Archivwesen. § 3. Ihre Tätigkeit hat sieh vor allem auf die ständige Aufmerk­samkeit auf Schriftdenkmale ihrer näheren Umgebung, insbesondere die im Privatbesitze befindlichen, zu erstrecken. Sie sind berufen, Anzeigen zu erstatten: 1. bei Auffindung von Schriftdenkmalen (Archivalien, Handschriften, Archive, Bibliotheken);. 2. bei Gefährdung solcher Denkmale durch drohende Skalierung, Verschleppung, Verkauf an Unberufene oder in das Ausland; 3. Zeitungsnummern, Gelegenheitsschriften und sonstige Publi­kationen, welche sich auf die Aufgaben und Bestrebungen des Archiv­rates beziehen, an diesen zu leiten oder ihn von deren Erscheinen zu unterrichten; 4. das Interesse für die Erhaltung und Erforschung der älteren Schriftdenkmale in ihrer Umgebung rege zu halten und zu beleben, mit den für ähnliche oder verwandte Zwecke bestehenden Vereinen in Ver­bindung zu treten oder auf die Gründung derartiger Vereine hinzu­wirken ; 5. im Verhinderungsfälle des Konservators über dessen Ersuchen oder jenes des Archivrates als sein Stellvertreter zu fungieren. Die Berichte der Korrespondenten an den k. k. Archivrat sind portofrei. § 4. Hinsichtlich des Anspruches auf Ersatz von Reisekosten und auf Diäten für etwaige Dienstreisen gelten die für die Konservatoren fest­gesetzten Bestimmungen. § 5. Die Funktion eines Korrespondenten erlischt: a) durch Ablauf der Funktionsdauer, ohne daß eine Wiederbestäti­gung erfolgt wäre; b) durch den Tod; c) durch Enthebung seitens des Archivrates; wird sie vom Kor­respondenten angestrebt, so hat er beim Archivrate darum anzusuchen. Zusammensetzung des k. k. Archivrates und des G-eschäftsausschusses. (Nach dem Stande vom 1. März 1913.) Archivrat. Vorsitzender: Der k. k. Minister des Innern. Erster Vorsitzender-Stellvertreter: Oswald Redlich, Ph.-Dr., o. ö. Universitätsprofessor in Wien.

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