Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

148 P a 1 du s. wollte er ihr den Weg in den Meierhof absehneiden, geriet aber in einen Hinterhalt, verlor sein Pferd und wurde nur durch die Tapferkeit seines Wachtmeisters gerettet *). Mittlerweile hatten die Polen den Meierhof erreicht, wo sie sich zu hartnäckiger Verteidigung einrichteten. Die Husaren umstellten das Objekt und warteten die Ankunft der vom Obit. Leopold Drasenovich v. Posertve geführten 60 Grenzer ab2), worauf mit dem Sturme gegen die Mauer begonnen wurde. Schon waren einige Versuche gescheitert, als zWei Husaren auf den Gedanken kamen, eine Öffnung in die Rückwand einer Scheuer zu brechen®). Durch die Lücke, im Verem mit den nächsten Grenzern eindringend, brachten die *) „Bei meinem am 26. August unternommenen Überfall von Kratzau batte ich auch die Absicht, die aus dem Orte nach dem Meierhof sich retirierende Infanterie von diesem abzuschneiden. Keinen feindlichen Hinterhalt wähnend, sprengte ich mit der bei mir habenden kleinen Husarenabteilung dem Orte zu, als ich plötzlich von einer in den nahen Gärten versteckt gewesenen feindlichen Infanterieabteilung unvermutet eine Deeharge erhielt, wodurch mein Pferd und das des nächsten Husaren getötet wurde. Die feindliche Infanterie sprang aus ihrem Ver­steck und auf mich, auf der Erde Liegenden zu, als der Wachtmeister Osztratitzky der Oberstleutnant 1. Eskadron von Kaiser-Husaren dies erblickte und die Mannschaft zur Bettung ihres Kommandanten aneiferte. Er stürzte sich auf den Feind und errettete mich aus Todes­gefahr oder Gefangenschaft.” Das tapfere Benehmen des Wachtmeisters Osztratitzky wurde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille belohnt. (K. A., H. K. R. 1815, M 1, 25/84, Nr. 329.) 2) Vaniöek, Spezialgeschichte der Militärgrenze, 145. 3) .Mit einer Kompagnie des Peterwardeiner Grenzregiments und einer Abteilung der Oberstleutnant 1. Eskadron von Kaiser-Husaren unter­nahm der Btm. W einzierl am 26. August einen Überfall auf Kratzau. Die in diesem Orte befindliche Halbkompagnie feindlicher Infanterie hatte sich in den Meierhof geworfen, denselben stark verrammelt, um sich auf das hartnäckigste zu verteidigen. Der Rittmeister befahl, diesen Meierhof, bevor noch von den in Reichenberg befindlichen Franzosen Hilfe anlangen konnte, wegzunehmen. Mehrere Versuche und Stürme wurden von der feindlichen Besatzung abgewiesen und schon zweifelte man an dem guten Erfolg, als es dem Korporalen V i d e k y mit dem Husaren Stephan Csernusz des obigen Husarenregiments, welche frei­willig an dem Gefecht der Infanterie zu Fuß teilnahmen, gelang, einen Pfosten aus der Wand der einen Flügel des Meierhofes bildenden Scheuer herauszubrechen. Durch diese Öffnung drangen die beiden Husaren mit 13 Grenzern in den Hof ein, brachten Verwirrung und Schrecken in den Feind und bewirkten die Einnahme dieses Meierhofes

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