Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Dritte Folge, 1911)
Die Division Jellačić im Mai 1809. Quellenkritische Studie von Hauptmann des Generalstabskorps Wilhelm Wachtel
148 W achtel. Daraufhin ließ der bayrische Kronprinz über Befehl Lefebvres den GM. Stengel mit 2 Bataillonen1 2 3 4 5), einem Kavalleriezug und 2 Geschützen am 8. Mai von Golling nach Hallein zurückgehen* 2 3). Überdies sandte er den Major Tröltsch mit 2 Kompagnien s) des 10. Infanterieregiments und einer Chevaulegersabteilung am 11. Mai4 5) von Hof nach St. Gilgen. Der vom Hauptmann August zurückgelassene Beobachtungsposten scheint etwa 8 hn westlich Strobl gestanden zu sein und eine Patrouille in die Verschanzungen südöstlich St. Gilgen vorgeschoben zu haben. Gegen diese entsandte Major Tröltsch mit Tagesanbruch des 12. den Oberleutnant Meichsner mit 80 Infanteristen und 15 Reitern, welcher Überzahl die österreichische Patrouille weichen mußte. Meichsner ließ daraufhin die Verschanzungen zerstören. Am 15. rückte Meichsner gegen den österreichischen Beobachtungsposten vor, was diesen veranlaßte, bis Strobl zurückzugehen 6). Am selben Tage griffen die Bayern 6) auch einen kleinen österreichischen Posten in St. Wolfgang an und drängten diesen zurück. •Damit hatten hier die Kämpfe im allgemeinen ein Ende 7). *) Erstes Bataillon des 4. und zweites Bataillon des 8. Infanterieregiments (B ezzel, 64; D öd er lein, II, 143). 2) Bericht des Kronprinzen Ludwig, Salzburg, 9. Mai 1809 (Königl. bayr. K. A., 1809). 3) Dauer, Königl. bayr. 10. Infanterieregiment, IV, 228 ; S c h r e t- t ing er, Königl. bayr. Militär-Max-Joseph-Orden, 519, sagt „3”. 4) Schrettinger, 519'; auch Lieben heim (Schall- h a mm er, 114) setzt das Eintreffen des Majors Tröltsch in St. Gilgen auf den 11. Mai an. Die Angabe von Dauer, IV, 228, Trölts ch sei am 6. Mai hingesendet worden, scheint irrtümlich auf dessen Entsendung von Salzburg nach Hof, die am 6. Mai erfolgt sein dürfte, vergl. Seite 146, Anmerkung 2, zu beruhen. 5) Die Tätigkeit des Oberleutnants Meichsner nach Schrettinger, 519. 6) Obit. B ö c k mit 20 Mann zu Schiff über den See, Obit. Schlegel zu Lande (Dauer, IV, 228). ’) Bei den verschiedenen Zusammenstößen und Plänkeleien am 13., 14. und 15. Mai zeichnete sich besonders Feldwebel Johann Szu- chich der Warasdin-Kreuzer Grenzer aus, der dafür die silberne Tapferkeitsmedaille erhielt. (K. A., H. K. B. 1809, G4, 186/45.)