Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Dritte Folge, 1911)

Die Division Jellačić im Mai 1809. Quellenkritische Studie von Hauptmann des Generalstabskorps Wilhelm Wachtel

Die Division Jellacic ini Mai 1809. 131 den noch mit tiefem Schnee bedeckten Sattel zwischen dem Hinteren Strupberg4) und dem Tännengebirge führte. Tat­sächlich hatte er die 2 Kompagnien in den Ort Abtenau zurückgenommen und südlich der Lammerbrücke, deren Belag mit Hilfe von Landesbewohnern2) abgetragen worden war, nur eine schwache Abteilung belassen. Gegen diese schritt Oberst Zoller zum Angriff. Sei­nen Schützen gelang es, über die Tragbalken der Brücke hinüberzuklettern, worauf die Abteilung Esterhazy nach Abtenau zurückging. Die Bayern setzten nach Wieder­herstellung der Lammerbrücke unter Heranziehung von Bauern der Umgegend3) die mühsame Vorrückung auf dem schnee­bedeckten Wege nach Abtenau fort. Sie hatten hiebei noch eine von den Österreichern angelegte Wegabgrabung zu überbrücken. Erst am späten Abend4) erreichten die 2 Bataillone die Kapelle Wedl5) etwa 2 km westlich Abtenau, in deren Nähe sie bei einer Alm im tiefen Schnee lagerteu ; eingebrochene Dunkelheit, Ermüdung der Truppe und wahrscheinlich auch Kenntnis oder Vermutung der Besetzung Abtenaus hielten den Obersten Zoller vom unmittelbaren Vorgehen bis zu diesem Orte ab. Am Morgen des 4. Mai hatte Hauptmann Húsz mit den 2 Kompagnien Esterházy den Wald knapp westlich Abtenau besetzt, vor dem sich eine Bachlinie hinzog. Gegen diese Stellung ging Oberst Zoller um 3 Uhr 30 Min. früh zum Angriff vor, das Bataillon des 8. Regiments beiderseits des Weges nach Abtenau breit entwickelt, das Bataillon des 4. Regiments auf diesem Wege als fteserve hinter der Mitte. Trotz der Übermacht des Gegners leisteten die Öster­reicher zähen Widerstand und wichen nur schrittweise gegen Abtenau zurück. Insbesondere gelang es ihnen, die Vor- * 2 3 4 P Auf der jetzigen Spezialkarte „Yd. Strub B.“ benannt. 2) Pichler, 845. 3) Fellner, I, 144 (Manuskript im Landesarchiv Salzburg). 4) Dö dériéin, Geschichte des Königl. bayr. 8. Infanterieregi­ments, II, 138. s) Auf der jetzigen Spezialkarte Unterberg.

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