Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Dritte Folge, 1911)

Die Division Jellačić im Mai 1809. Quellenkritische Studie von Hauptmann des Generalstabskorps Wilhelm Wachtel

Pie Division Jellaöic im Mai 1800. 123 diesen Ort vorzusenden, um vom dortigen Landgericht Lebens­mittel zur Verproviantierung der Paßsperre auf wenigstens acht Tage anzufordernJ). (Jm Fuhrwerke mit den aufgebrachten Lebensmitteln zur Paßsperre bringen zu können, wurde die Kompagnie Simrak durch Hauptmann S ess ich angewiesen, die Straßenbrücke über die Lämmer wieder in fahrbaren Zustand zu setzen. Die Kompagnie Simunovich ließ 20 Schützen und 10 Füsiliere in der Kroatenhöhle zurück; ein Zug unter Fähnrich Ohvarek wurde während des Vorgehens am Ofenau-Berg so aufgestellt, daß er sowohl den Fußsteig verteidigen, als auch die Straße östlich der Salzach bestreichen konnte. Der Rest der Kompagnie rückte nach Golling vor und sicherte sich durch Vorposten am Nordende des Ortes. Der mit­gegangene Ingenieirrhauptmann C a b o g a leitete die Bei­stellung der Lebensmittel seitens des Landgerichtes ein. Während diese jedoch noch im Zuge war, rückte von Norden der Gegner heran. GM. Stengel hatte in der Nacht zum 1. Mai die zer­störte Salzachbrücke bei Hallein in stand setzen lassen2) und war am Morgen mit seinem Detachement gegen Golling auf­gebrochen. Die Vorhut bildeten unter Kommando des Obersten Zoller 3) die vereinigten Schützen4) der Brigade, das 1. Bataillon des 4. Infanterieregiments und eine Eskadron. Der von der Vorhut mit 22 Dragonern vorgesendete Obrlt. Baron Mag er 1 sprengte, anscheinend durch die Siche­rungsposten hindurch, in den Ort5). Ihm folgten bald die ') Nach Operationsjoumal 1. Mai. Die Approvisionierung der Sperre war noch nicht einmal begonnen worden, letztere enthielt „beinahe keine Lebensmittel”. (Hptm. Innerhofer an FML. Chasteler, 5. Mai 1809; K. A., F. A. 1809, 8. Korps, V, 73.) a) Lefebvre an Napoleon, Salzburg, 1. Mai 1809, 2 Uhr nachm. (S a s k i, III, 111). s) Kommandant des bayr. 4. Infanterieregiments. *') 'h jeder bayrischen Kompagnie waren Schützen; dazu gehörte per Bataillon je ein Ober- und Unterleutnant. (Königl. bayr. K. A., Vorarbeiten 1809.) Nach dem Gefechtsstand der Bataillone im Mai 1809 dürfte ein Bataillon damals ungefähr 100 Schützen gehabt haben. f)Hutter, Königl. bayr. 1. Chevaulegersregiment, 196. Die dortige Angabe, daß die Patrouille Obrlt. M a g e r 1 allein die Österreicher aus Golling vertrieb, widerspricht der Gefechtsschilderung in Königl. bayr. K. A., Vorarbeiten 1809, die auf den Gefechtsberichten der Kommandanten

Next

/
Oldalképek
Tartalom