Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

Ein Beitrag zur vaterländischen Kartographie. 41 niam a Valachia et Moldavia distinguunt iam antea notis et in antiquo suo statu permanentibus generali delineatione ex- hibentur in subsequentium sectionum mappis topographiois quibus heic lineolae transversales iisque interpositi numeri corespondent multo specialissime repraesentando. Job: Christoph: Müller Norimbergens fecit.” Die Karte ist in folgenden Farben ausgeführt: Die per­spektivischen Bergformen in Tusohlavierung, Flüsse, Seen und Sümpfe blau, Rohrwuchs gelb, Wege braun. Die kaiser­liche Grenze ist gelb, die türkische rot, die Befestigungen sind im Grundriß gezeichnet. Besonders in die Augen fallend ist die hübsche, in Rot gehaltene perspektivische Darstellung der Ortschaften, *) durch Kreuz und Halbmond unterschieden, sowie die der einzelnen Gehöfce, Burgen und Ruinen längs der Grenzlinie, welche für das historische Studium dieser Gebiete von Wert sind. Eine interessante und wichtige Vervollständigung der Karte bilden zwei Tafeln mit der Darstellung und Erklärung der Grenzzeichen unter dem Titel: „Signa limitanea ad vivum delineata; sive, terrae cumulorum, quos, hunka, vocant in- colae, in eoniinium signa erectorum, plerorumq, ratione eorundem situationis, arborum vel eos circumstantium proxi- marum vel circa quas ipsi sunt congesti, aliarumque ejus- modi minutissimarum observationum, specialissima repraesen- tatio.” Die Grenze war teils eine natürliche, den Flußläufen folgend, teils eine künstliche, durch Aufwerfen von Grenz­haufen, Hunken genannt, oder durch günstig gelegene Bäume gebildet. An besonders wichtigen Punkten, z. B. beim Triplex Confinium, wurden auch Grenzsäulen gesetzt. Die beiden Tafeln enthalten auch 92 kleine Ansichten und Profile von einzelnen Punkten der künstlichen Grenze, die in den Sektionen der Karten nicht mit wünschenswerter Präzision zum Ausdruck gelangten und einer näheren Er­läuterung bedurften, u. zw. zu den Sektionen III, IV, XV—XXIV, XXVI—XXIX. *) In ganz ähnlicher Weise, wie sie der österreichische Karto graph G. M. Vischer (1628—1696) in seinen Karten darstellt.

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