Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

P a 1 d u s. vor entstehenden Verwirrungen unterlassen wurde, liegen einzelne Gebietsteile des Prerauer Kreises als Exklaven im Herzogtum Schlesien; so das Gebiet von Hotzenplotz nördlich von Jägerndorf, das Gebiet von Kätscher östlich von Ratibor, die Herrschaften Mlatetzko (Mladetzko), Leitersdorf, Berkhof (Berghof), Schonstein (Schönstein), Stablowitz, Sehlakau und Jaktar, an den Olmützer Kreis angrenzend, und die Gebiete von Schlatten und Goldenseiferhof nördlich von Fülnek. Das Terrain ist in der Hügelmanier dargestellt, die westlich beleuchteten Bergkuppen sind naturalistischer auf­gefaßt. Im Vergleich zur Karte von Ungarn ist ein Fortschritt in der plastischen Darstellung des Bodenreliefs zu bemerken. Eine Unterscheidung von Mittelgebirge, Hügel- und Flach­land war dem Autor nicht möglich. Die höheren Erhebungen des Bodens sollen durch größere und zahlreichere Hügel zum Ausdruck gebracht werden. Benennungen der Berge finden sich in den Sudeten, als: Schnee-Berge, der Vater M. (Alt­vater), Peterstein M. und Prand M. (bei Brandseifen). An der ungarischen Grenze ist bei Alt-Hrosinka (Althrosenkau) der Hrozinkauer Paß angegeben. Das Tiefennetz der Karte ist in großen Zügen richtig, die Darstellung des kleineren Flußnetzes eine schematische. Hie und da sind die steileren Flußufer durch eine Art von Schraffen kenntlich gemacht. Die Karte führt folgende Fluß­namen an: die Morawa seu March mit der Mährischen und Teutschen Taya, die Zwittawa, Teß (Theß), Zosawa (Sazawa) und Frisawa (Friese). Im Oberlauf der March der Bord Fl., Miter Bord (Mittelbord) und der Rausch Bord (Rauschbord) endlich die Oskawa, Fistritz (Bistrica), Mora (Mohra), Oppawitza (Oppa) und der Becum Fl. (Beczwa). Die Benennung der Schwarzawa und Iglawa ist weggelassen. Von den stehenden Gewässern sind die Teichgebiete an der March nördlich von Olmütz und bei Göding sowie an der Thaya und südlich von Brünn hervorgehoben. Die "Wälder sind durch kleine Baumzeichen ersichtlich gemacht, die Weinkulturen recht deutlich dargestellt. Das topographische Detail wird durch 20 verschiedene Zeichen veranschaulicht: 76 .

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