Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
Ein Beitrag zur vaterländischen Kartographie. 29 21. Juni, „seine Seele in die Hände des Allerhöchsten befehlend, seinen Leib aber der Erden, als unser aller Mutter bis an den lieben jüngsten Tag.” und wurde auf dem Schottenfriedhof in Wien zur ewigen Ruhe bestattet.J) Ein Gefühl der Sympathie und Bewunderung erfüllt uns am Grabe dieses pflichtgetreuen Offiziers und hervorragendsten Kartographen Österreichs aus der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts. Bahnbrechend auf wissenschaftlichem Gebiet, durch Fleiß und-Tatkraft Werke schaffend mit den unzulänglichen Mitteln seiner Zeit, ging er ganz in seinem Beruf auf. Die Erinnerung an ihn, der sich so große Verdienste erworben für die vaterländische Kartographie, wird weiter leben in seinen Werken, die sein Denkmal bleiben für alle Zeiten. Grenzkarte des Karlowitzer Friedens 1699. Am 26. Jänner 1699 wurde der Friede zwischen Kaiser Leopold I. und dem Sultan Mustapha II. geschlossen und der seit 1688 andauernde Krieg Österreichs und seiner Alliierten Rußland, Polen und Venedig gegen die Türkei beendet. Die Friedensgesandten kaiserlicherseits waren Wolfgang Graf von Oettingen, kaiserlicher Kammerherr, Geheimer Rat und Reichshofratspräsident und Leopold Graf Schlik zu Bassano und Weißkirchen, kaiserlicher Kammerherr, Trabantenhauptmann und Generalfeldwachtmeister. Ihnen beigeordnet war der Obrist Graf Marsigli als Botschaftsrat und mögens, — dem Neffen Peter Müller alle seine Mobilia u. Gerätschaft, als Gewehr, Instrumente Mathematiea, Uhr, Bücher, sowohl hier als anderswo befindliche Kleider u. Weißgezeug, weiters ein Federbett so in Brandeis in Böhmen ist, die Chaise so in Wien in dem Arsenal steht und überdies an baaren Gelde zu einer Beiß 500 Gulden Rh., — ferner dem G. L. Will Medicináé Pratico 50 Gulden Bh. weil er ihm in seiner Krankheit und sonsten mit Rath und Tath treulich gedient — und schließlich seinem alten Bedienten Sebast. Regele 20 Gulden Rh.” (K. A., Yerlassensch. 1721, 327.) l) Pfarrkirche d. Benediktinerabtei Schotten in Wien, Sterbematr. 1719—1725, Tom. 4, 95.