Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Dritte Folge, 1906)

Hauptmann Just: Das Herzogtum Warschau von seinen Anfängen bis zum Kampf mit Österreich 1809

Das Herzogtum Warschau. 75 Das Feldbataillon formierten 1 Grenadier-, 1 Voltigenr­und 4 Füsilierkompagnien; für die Einteilung jedes Mannes war ausschließlich dessen Qualifikation entscheidend ; die besten und größten Leute gehörten der Grenadier-, die zum Tiraillieren geschicktesten der Voltigeurkompagnie an. Der Bataillonskommandant mit seinem Adjutanten und zwei Unteroffizieren zählte auf den Stand des Regiments- stabes. Die Kompagnie hatte 3 Offiziere (1 Kapitän und 2 Leutnants), 14 Unteroffiziere, 121 Mann, 2 Tambours, daher in Summe 3 Offiziere und 137 Mann* 1). Bei der Aufstellung, die in drei Gliedern erfolgte, standen die Grenadierkompagnien am rechten, die Voltigeur­kompagnien am linken Flügel, die Füsilierkompagnien bildeten die ,,Compagnies du centre”. Die Bewaffnung der Infanterie war ungleichmäßig mit Gewehren preußischer oder französischer Herkunft; die Dotierung mit Kriegstaschenmunition schwankte zwischen 50 bis 60 Patronen für das Feuergewehr. Die sanitäre Ausrüstung beschränkte sich auf die Zuweisung- ärztlichen Personals, das mit Medikamenten und Verband­mitteln versehen war, zumeist aber den Ansprüchen der Truppe nicht gerecht werden konnte. General Fiszer, der Chef des polnischen Generalstabes, im Februar 1809 in Paris weilte, um Napoleon über die geplante Bestringierung der Infanteriebataillone auf 570 Mann (6 Kompagnien ä 95 Mann) zu berichten, erklärte Napoleon, daß ein solches Bataillon viel zu schwach wäre und jeder Festigkeit entbehren würde. Die Bataillone müßten auf den Stand von 840 Mann gebracht werden. Diese Ziffer entspricht genau dem Stand des französischen Bataillons. (C. d. N.I., Tom. XVIII, 276, Nr. 14.794; 280, Nr. 14.800: Mayerhoffer, Die französische Armee in Deutschland bei Ausbruch der Krieges im Jahre 1809; Organ 1902, Bd. LXV, Heft 3.) Die Stärke der Stäbe, wie die Gliederung der Depots ließen sich nicht mit Sicherheit feststellen, dürften jedoch analoger Weise den französischen Ständen entsprechen. l) Das Begiment zählte daher einen Gesamtstand von zirka 1711 Mann, und zwar Begimentsstab 8 Offiziere, 23 Mann, 1 Oberst als Kommandant, 2 Bataillonskommandanten, 3 Adjutanten, 1 Officier payeur, 1 Arzt, 1 Tambourmajor, 1 Tambourkorporal, 8 Musiker, 4 Unter­offiziere der Bataillonsstäbe, 9 ärztliche Gehilfen und 2 Feldbataillone mit einem Stand von je 840 Mann.

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