Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 5. (1903)

Die Landes-Vertheidigung - Die Militär-Grenze

- 223 Die Hausmontur hatte bei dem 1. Székler-Regimente aus einem Rocke aus dunkelbraunem Landtuche mit hellrothen Aufschlägen und Kragen, dann gelben Knöpfen zu bestehen ’); das 2. Regiment sollte sich nur durch schwefel­gelbe Aufschläge unterscheiden. 1769 jedoch wurde für beide Regimenter der rosenrothe Aufschlag mit gelben, beziehungsweise weissen Knöpfen bestimmt. Für die beiden Walachen-Regimenter waren anfänglich Röcke aus sehr lichtgrauem, von 1769 an aus schwarzem Tuche, bei Nr. 1 mit grünen, bei Nr. 2 mit hellrothen Aufschlägen vorgeschrieben; 1769 erhielten beide Regi­menter den papageigrünen Aufschlag. Die Offleiere trugen als Kopfbedeckung den Csako, ausser Dienst den Hut, die Mannschaft die schwarze Csakelhaube aus Filz. Das Dragoner-Regiment trug weisse Röcke2) und krapprothe Auf­schläge 3); bezüglich der Husaren, welche gegenwärtig noch als Husaren- Regiment Nr. 11 bestehen, wird auf die Geschichte dieses Regiments (HI. Band, Seite 292) vei'wiesen. Durch die vollendete Organisierung dieser Regimenter waren die Grenzen Siebenbürgens wie folgt besetzt: Süd-Grenze: 1. Walachen-Regiment (Stab Orláth) und ein Theil der Dragoner mit circa 100 Grenz-Posten und Playen. An der Südost-Grenze vom Bodzaer bis zum Ojtos-Passe stand das 2. Szekler-Regiment (Stab Kezdi-Vásárhely) mit Bl Posten; an der Ost-Grenze das 1. Székler-Regiment (Stab Csik-Szereda) mit 42 Posten; endlich an der Nordost-Grenze vom Tölgyes-Passe an das 2. "VValachen-Regiment (Stab Naszód) mit 30 Grenz-Posten. Die beiden Cavallerie-Regimenter lagen zerstreut zwischen den In­fanterie-Regimentern. Bei dem Umstande, als in dieser Grenze keine strenge Absonderung der für den Grenzdienst gewidmeten Bezirke, des Grenz-Territoriums, vom Provinziale platzgegriffen hatte, wodurch sich in vielen Orten Grenzer gemischt mit Provincialisten befanden, wodurch anderseits verschiedene Juris­dictionen nebeneinander in Wirksamkeit traten, bei dem Mangel einer ununter­brochenen Grenzlinie, bei dem weiteren Umstande, dass diese Institution der Bevölkerung sozusagen aufgezwungen wurde, und sich der siebenbürgischo Landtag überhaupt derselben stets feindselig gegenüberstellte, so konnte sich hier auch kein eigentliches Soldatenland wie in den übrigen Grenz- Gebieten entwickeln. Das früher erwähnte Dragoner-Regiment wurde mit Rücksicht auf die Nachtheile seiner zusehr zerstreuten Bequartierung 1770—1771 ganz aul- gelassen und dessen Ortschaften den beiden Walachen-Infanterie-Regimentem überwiesen. Das Czaikisten-Bataillon. Nachdem schon in den Jahren 1747—1750 ein Versuch zur Errichtung eines Czaikisten-Bataillons 4) für den Dienst auf den Czaiken an der Theiss, Save und unteren Donau gemacht worden war, welcher jedoch theilweise an der Weigerung der noch in Gran, Komorn und Raab bestandenen Czaikisten- Compagnien 6i, in jene Gebiete zu übersiedeln, scheiterte, wurde laut Rescript vom 6. März 1763 durch den Obersten Mathesen die Organisierung dieses Bataillons durchgeführt. x) Die Feldmontur, sowie jene der Ofiiciere, bestand in weissen Hocken mit den betreffenden Aufschlägen. 2) In der Hausmontur braun. 3) Ursprünglich carmoisinroth bestimmt. 4; Zu G-radisca, Brod, Klenak an der Save, Sémiin und Peterwardein an der unteren Donau sollten die vorhandenen Czaiken mit Grenzern besetzt und diese in Compagnien eingetheilt werden, ebenso jene an der Theiss, in Titel und Zenta. (Zwei Compagnien, welche 1750 auf vier verstärkt werden sollten.) 5) Siehe Seite 194.

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