Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 3/1. (1901)

Die Cavallerie - Die Organisation der einzelnen Reiter-Gattungen

- 77 — 1860—1867. Mit 17. Januar 1860 wurde die Auflösung der 4. Divisionen bei den Uiilanen-Regimentern angeordnet und aus einigen derselben ein neues Uhlanen- Regiment formiert, welches anfänglich die Benennung:,.Freiwillige n-U h 1 an e n- Regiment” erhielt und auch wie die übrige Freiwilligen-Cavallerie organisiert wurde. Die übrigen 4. Divisionen1) wurden zur Completierung der Uhlanen- Regimenter Nr. 6 und 11 verwendet, welche in Folge Abtretung der Lombardié, aus welcher Provinz sich dieselben bisher ergänzten, einen grossen Theil ihrer Mannschaft entlassen hatten* 2 3). 1862 wurde das Freiwilligen-Uhlanen-Regiment in ein reguläres TJhlanen-Regiment mit der Nr. 13 umgewandelt8). In Bezug auf Adjustierung, Ausrüstung und Bewaffnung wurden in dieser Periode die Fähnlein an den Piken abgeschafft4 *) und statt der bisherigen lackierten mit Knöpfen zur Befestigung des Fähnleins versehenen Piken, nicht lackierte ohne Knöpfe eingeführt. Die Epauletten, Leibbinden (Pass), sowie die Brust-Renverse an den Uhlankas wurden gleichfalls abgeschafft und erhielten alle Regimenter überhaupt Uhlankas von lichtblauer Farbe, wie selbe das frühere Freiwilligen-Uhlanen-Regiment Graf Trani Nr. 13 bereits trug, mit krapprother Egalisierung (Umschlagkragen); dann drei Regimenter (Nr. 8, 11 und 12) krapp- rothe. die übrigen lichtblaue Pumphosen. Die Offleiere trugen ausser Dienst lichtblaue Pantalons mit rothen Lampassen. Als Kopfbedeckung erhielten alle Regimenter gleichfalls die von dem früher genannten Regimente getragene „Tatarka” mit einer aufrecht stehenden Feder; zur Unterscheidung der Regimenter waren erstere verschiedenfarbig. Mäntel, Lagermützen, Halsfior u. s. w. sollten in Hinkunft auch nach dem Muster des 13. Regiments erzeugt werden6 *). 1867 -1900. Anlässlich der Aenderungen, welche in der Ergänzungs-Bezirks-Einthei- lung der Monarchie im Jahr 1873 nach vollendeter Incorporierung der ehe­maligen Grenzgebiete in die Länder der ungarischen Krone eintraten, wurde das Uhlanen-Regiment Nr. 9 in ein Dragoner-, das Uhlanen-Regiment Nr. 10 in ein Husaren-Regiment umgewandelt, als welche sie die Nr. 10, beziehungs­weise 16 erhielten. Es bestehen demnach gegenwärtig nur 11 Uhlanen-Regimenter, welche jedoch die früheren Nummern von 1—8, dann 11—13 weiter führen, während Nr. 9 und 10 offen stehen. Nachdem mit dem Jahr 1868 jeder Unterschied zwischen schwerer und leichter Cavallerie aufgehört hat, gelten seither alle für die gesammte Caval- lerie im Allgemeinen erlassenen Bestimmungen über Organisation, Personal- und sonstige Standes-Verhältnisse in gleicher Weise auch für die Uhlanen6). In Bezug auf Adjustierung wurde 1868 die Tatarka statt mit der Feder, mit einem Rosshaarbusch versehen, 1875 jedoch wieder die Czapka in etwas veränderter Form und ohne Anhängschnüre als Kopfbedeckung vorgeschrieben. Die Uhlanka erhielt einen Stehkragen; die braunen Mäntel und Blousen, dann krapprothen Feldkappen, wurden, wie bei der Cavallerie im Allgemeinen, eingeführt, ferner für alle Regimenter krapprothe Stiefelhosen vorgeschrieben. Später wurden für die Uhlanen Pelzröcke systemisiert, ferner die Blousen abgeschafft und für den inneren Dienst Stalljacken eingeführt. *) Ausgenommen jene der Regimenter Nr. 5 und 12. ^ 2) Dieselben hatten seither nur einen Stand von 2 Divisionen. 3j -Siehe im Uebrigen: „Freiwilligen-Cavallerie”. 4) Circular-Verordnung vom 7. Februar 1865. Das oberwähnte Freiwilligen-Uhlanen­Regiment führte schon keine Fähnlein mehr an den Piken. °) Erstere braun, letztere rotli. n) Siehe Seite 86.

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