Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 3/1. (1901)

Die Cavallerie - Die Organisation der einzelnen Reiter-Gattungen

- 78 — Was die Bewaffnung betrifft, so wurde auch bei den Uhlanen ein Theil mit Hinterlad-Carabinern (System Werndl) betheilt'), welche von 1891 an durch den Repetier-Carabiner ersetzt wurden. Die Officiere und Unterofficiere erhielten 1871 statt der Pistole den Revolver. Die Pike endlich, welche 1875 eine verbesserte Form erhalten hatte, wurde 1884 -) ganz abgeschafft und seither die gesammte Mannschaft mit Carabinern bewaffnet. 8. Das Jäger-Regiment zu Pferd. 1798—1801. Im Jahre 1798 wurde aus mehreren im Laufe der Kriege gegen Frank­reich theils neu errichteten, theils in kaiserlicheDienste übernommenen, berittenen Frei-Corps ein leichtes Reiter-Regiment formiert3], welches die Benennung „Jäger-Regiment zu Pferd” erhielt. Dieses Regiment war ganz wie die übrigen leichten Regimenter organisiert und bildet die Formierung dieses Regiments keineswegs das Auftreten einer neuen Reiter-Gattung, sondern dürfte der Wahl dieser Benennung nur das Motiv zu Grunde gelegen sein, dass man dasselbe mit Rücksicht auf seine Zusammensetzung und Nationalität keiner der anderen bestehenden Reiter- Gattungen anschliessen wollte4). 1801 wurde dieses Regiment wieder aufgelöst. Die Jäger zu Pferd trugen als Kopfbedeckung einen Helm (ohne Schild) mit grüner Kammquaste5), hechtgraue Röckel mit grüner Egalisierung, hecht­graue Beinkleider (Tuchhose)6) ohne Passepoil. Bewaffnet waren dieselben mit einem geraden Säbel (wie die Dragoner), dann mit dem kurzen oder Husaren-Carabiner und Pistolen. Bandoulier und Patrontasche sammt Riemen, sowie Säbelgehänge von schwarzem Leder. Reitzeug wie bei den Husaren7). 9. Die Freiwilligen-Cavallerie-Regimenter. 1860-1862. Anlässlich der Reorganisation der Cavallerie zu Beginn des Jahres 1860 wurde verfügt, dass ausser den 12 Cürassier-Regimentern, welche die schwere, den 2 Dragoner-, 12 Husaren- und 12 Uhlanen-Regimentern, welche die leichte Cavallerie zu bilden hatten, noch eine dritte Gattung, „die Freiwilligen- Cavallerie” zu formieren sei. Dieselbe hatte die Bestimmung, in kleinen Abtheilungen den Sicherungs­und Kundschaftsdienst nach Bedarf bei der Infanterie zu besorgen, Bedeckungen beizustellen, den Ordonnanz- und Stabs-Dragoner-Dienst zu versehen, über­haupt als Reitertruppe der leichtesten Art verwendet zu werden. Diese Freiwilligen-Cavallerie sollte aus 2 Husaren- und 1 Uhlanen- Regiment bestehen. Von den Husaren wurden die nach Beendigung des Feldzuges 1859 aus einigen, während desselben aufgestellten Freiwilligen-Husaren-Divisionen formierten Husaren-Regimenter Nr. 13 und 14, welche die Benennung als Frei- -vVilligen-Husaren beibehalten und einen Stand von 2 Divisionen angenommen hatten, in „Freiwilligen-Cavallerie-Regimenter” umgewandelt. ‘) Anfänglich 32. von 1831 an 48 Mann per Escadron. 2) Circular-Verordnung vom 3. März, Präsidiale Nr. 1714. 3) Siehe: ..Aufgelöste Erei-Corps zu Pferd”. *) In der Adjustierungs-Vorschrift (K. A., Memoiren 1793, VII, 17), heisst es : „Da diese Jäger zu Pferd nicht gelernte Jäger, sondern eigentlich nur leichte Dragoner sind” u. s. w. 5) Beim Stabs-Offieier von Gold. Diese, sowie die Ober-Officiere. hatten an dem Helme (gleichfalls ohne Schild), in ähnlicher Weise wie die Officiere der leichten Bataillone, die messingenen, vergoldeten Buchstaben : ,,F. II.” zu führen. ü) Die Stabs- und Ob er-Officiere hatten graue Gilets. 7) Ausgenommen die Steigbügel, welche nach Art der für Dragoner vorgeschriebenen im Gebrauche standen.

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