Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 11. (Neue Folge, 1899)
Hauptmann Oscar Criste: Beiträge zur Geschichte des Rastatter Gesandten-Mordes 1799 - Ansichten verschiedener Historiker über den Gesandten-Mord
Ansichten verschiedener Historiker überden Gesandten-Mord. Hüffer sagt: »Abgesehen von dem Manne mit der eisernen Maske, hat schwerlich ein geschichtliches Geheimniss die Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch genommen, die Neugier und den Scharfsinn in solchem Masse gereizt, wie der Mordanfall auf die französischen Gesandten beim Schlüsse des Rastatter CongressesAber auch das haben diese beiden Ereignisse mit einander gemein, dass bei dem Versuch, den geheimnissvollen Schleier, der über sie gebreitet ist, zu lüften, in geradezu merkwürdiger Weise fehlgegriffen wurde. Schlosser lässt die französischen Gesandten von »Reitern, welche die Uniform der Szekler-Husaren trugen«, überfallen und wendet sich gegen die vielfach geäusserte Ansicht, dass der Mord ein Werk des französischen Directoriums gewesen, da »wir jetzt zuverlässig wissen (?), dass Thugut und der schlechteste und gewissenloseste aller Diplomaten jener Zeit, der Graf Lehrbach, unter Barbaczy’s Mitwirkung die Gesandten hatten überfallen lassen, nicht, um sie zu tödten, sondern, um sich gewisser Papiere zu bemächtigen, welche den urkundlichen Beweis ihrer eigenen Verrätherei (welcher denn?) liefern konnten2)«. Diese Ansicht theilt auchHäusser, welcher behauptet, die Veröffentlichung der geheimen Bedingungen von Campo Formio und des Vertrages vom 1. December 1798 durch die *) *) Der Rastatter Gesandten-Mord. 7. 9) Schlosser, Weltgeschichte. (Frankfurt 1855.) 17. Band.