Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 11. (Neue Folge, 1899)

Hauptmann Oscar Criste: Beiträge zur Geschichte des Rastatter Gesandten-Mordes 1799 - Die Ereignisse beim Corps FML. von Kospot vom 26. März bis zum 28. April 1799

Beiträge zur Geschichte des Rastatter Gesandten-Mordes. 25 Carl nicht, dem kaiserlichen Handschreiben gemäss vorzu­gehen. Am 8. März ergieng an den kaiserlichen Concommissär in Regensburg, Freiherrn von Hügel, folgendes Schreiben: »In den gegenwärtigen Umständen, da von Seiten der Franzosen die Feindseligkeiten angefangen worden sind, kann auf keine Weise zugegeben werden, dass der Bürger Bacher fortfahre, sich im Rücken der Armee aufzuhalten. Demnach muss ich den Herrn Concommissarius dringendst ersuchen, dem Bürger Bacher zu erklären, dass das G-eneral-Commando der kaiserlichen und Reichs-Armee seine Entfernung jenseits der Grenzen der Vorposten verlange und dass er demnach innerhalb 24 Stunden Regensburg zu verlassen' habe. Zu diesem Behufe habe ich einen Officier gesandt, welcher Auf­trag hat, bei Ablauf dieser Frist den Bürger Bacher bis zu den Vorposten der k. k. Armee zu begleiten. Hauptquartier Friedberg, 8. März 1799 1).« Diesem Schreiben entsprechend wurde der Bürger Bacher am 11. März aufgefordert, unter Begleitung des in Regensburg eingetroffenen kaiserlichen Rittmeisters Grafen Enzenberg, die Stadt zu verlassen, welcher Aufforderung Bacher am folgenden Tage ohne Widerspruch Folge leistete. Erst nach Ankunft bei den französischen Vorposten in Mös- kirch übergab er dem Rittmeister einen .schriftlichen Protest gegen seine »gewaltsame Wegschaffung und Abführung aus Regensburg2)«. Unter denselben Modalitäten scheint auch die Ausweisung des französischen Emissärs in München, Bürger Alquier, vor sich gegangen zu sein3), denn am 12. März ergieng aus dem Hauptquartier folgendes Schreiben an den FML. Grafen Nauendorf: »Dem Herrn Feldmarschall-Lieutenant eröffne ich zur Wissenschaft, dass der am Münchener Hof bisher sich auf­gehaltene französische Gesandte Alquier nun wieder- nach ') Erzherzog Carl an den kaiserlichen Concommissär Freilierrn von Hügel in Regensburg. (Allgemeine Zeitung 1799, Nr. 84. Montag, 25. März.) 2) Allgemeine Zeitung Nr. 98 vom 8. April 1799. 3) Befehle über die Art seiner Ausweisung haben sich nicht er­halten.

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