Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 541 — Major, Letzterer zum Grenadier-Bataillons-Commandanten, dann Oberst-Begi- ments-Commandanten befördert. In . den Brückenkopf von Pressburg verlegt, zeichnete sich Major von Czarnotzav (als Interims-Begiments-Commandantj mit dem 2. Bataillon durch standhafte Vertheidigung von Engerau aus; derselbe wurde sofort ausser- tourlich zum Oberstlieutenant befördert; ebenso tapfer fochten beide Bataillone1) hei Abwehr des Sturmes auf den Brückenkopf selbst; das Begiment später bei Wagram wenig in das Feuer gekommen. Das neu aufgestellte 3. Bataillon mit Auszeichnung hei Hollabrunn gelochten. Die Grenadiere (Bataillon Mayblümel) bei Aspern—Esslingen, Wagram und Znaym brav gekämpft. Hauptmann de la Moore sich hervorgethan. Begiments-Caplan Udvardy erhielt nachträglich für geleistete hervor­ragende Dienste das SGVK. 1812 nur die Grenadiere (Bataillon Kirchenbetter) im Auxiliar-Corps Schwarzenberg an dem Feldzuge gegen Bussland theilgenommen, bei Podubnie nicht im Feuer gestanden, bei Wyzwa, Wyczulki (Trycziner-Hof) gefochten. 1813 stand das Begiment (1. und 2. Bataillon) in der Armee-Abtheilung seines Inhabers bei der Haupt-Armee, kam bei Dresden nicht in das Feuer, focht mit Auszeichnung bei Leipzig (Lindenau 16. October), Eckartsberg und Hochheim; ein Bataillon bei dem misslungenen Versuche, Heu-Breisach zu überfallen. Die Grenadiere bei Dresden und Leipzig wenig engagiert. 1814 focht das Begiment mit Auszeichnung bei Bar-sur-Aube, la Bothiére (Erstürmung von Dienville) und Lesmont (Troyes). Begiments -Inhaber FZM. Graf Gyulai wurde für seine in dieser Schlacht erworbenen Verdienste mit dem LO.-GK. decoriert. Das Begiment kämpfte ferner bei la Fertő, Arcis-sur-Aube (wenig engagiert), machte den Einzug in Paris mit und kam dann zu dem in Süd- Frankreich neu formierten Corps Bianchi, endlich nach Ober-Italien. Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Fligely in der Süd-Armee eingetheilt, Gefechte bei Limonest und Voreppe, dann auch nach Piemont. Die Grenadiere ebenfalls in der Süd-Armee bei Ma^on mit Auszeichnung und bei Limonest gefochten, dann nach Wien gerückt. 1815 war das Begiment anfänglich bei den zur Operation gegen Murat bestimmten Truppen, rückte dann, ohne in ein Gefecht gekommen zu sein, über den Simplon nach Frankreich und focht mit besonderer Auszeichnung bei Forcierung der Jura-Pässe (les Bousses); Oberstlieutenant Fligely wurde mit dem LO. decoriert. Oberst Czarnotzay, Major Albert von Csollich sich ebenfalls hervorgethan; neun Officiere öffentlich belobt. Die Grenadiere am Bhein, dann Einzug in Paris, ohne Gefecht. Wasa. 1848 standen das 1. und 2. Bataillon bei Ausbruch der Unruhen in Wien und wurden speciell zur Bewachung und Sicherung der Hofburg verwendet, wobei sich das Begiment durch strenge Pflichterfüllung auszeichnete, ebenso bei dem Aufstande im Mai. Nach Ungarn verlegt, kämpfte das 1- Bataillon in dem Gefechte bei Velencze gegen den Banus Jellacic, überhaupt 1849 das ganze Begiment, später den Befehlen des ungarischen Ministeriums gehorchend, gegen die kaiserlichen Waffen und wurde in Nieder- Oesterreich reorganisiert* 2). Die Grenadiere (Bataillon Aurnhammer) ebenfalls im März in Wien, dann auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt (ohne Gefecht). Decoriert wurden (1850) mit: MVK. Oberst. Commandant eines Grenadier - Bataillons, Julian von Woyciechowski (für Auszeichnung als Corps-Adjutant in Italien). 1859 im 1. Corps (Clam-Gallas) auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, focht das Begiment (1., 2. und Grenadier-Bataillon) bei Magenta, wo *) Vieler Verluste wegen war das Regiment nur noch in zwei Bataillone formiert. 2) Viele Officiere anderen Regimentern zugetheilt.

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