Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 487 — 1742 zeichnete sieh das Corps in wiederholten kleineren Unternehmungen, so hei der Einnahme von Claus, Windischgarsten, Linz und Deggendorf, der Zerstörung feindlicher Vorräthe an der Brenz aus, später bei der Erstürmung von Reichenhall, jener von München, dem Gefechte bei Weissenstein u. A. Obristwachtmeister Franz Freiherr von der Trenck wurde in Anerkennung der vielen guten Dienste, welche er mit dem Corps vor dem Feinde geleistet, zum Obristlieutenant befördert. Im Herbste nahm derselbe Cham ein und rückte dann mit dem Corps nach Böhmen. 1743 wirkte dasselbe bei Verfolgung der Franzosen an den Rhein mit und leistete erneuert wiederholt gute Dienste, so bei Neekar-Sulm, dem Ueber- falle der Rhein-Schanze bei Alt-Breisach, sowie bei dem Uebergangs-Versuche bei Rheinach und wurde Obristlieutenant Trenck zum Obristen befördert. 1744 war dieses Corps bei dem Uebergange auf das linke Rhein-Ufer die erste Truppe, welche denselben bewerkstelligte, drei Cavallerie-Regimenter überfiel und den Aufmarsch der Armee deckte, später machte es den Angriff auf Lauterburg und den Ueberfall auf Kloster-Neuburg mit. Bei dem Rückzuge vom Rhein bildete das Corps beinahe fortwährend die Nachhut und zeichnete sich Hauptmann Prodanovich durch Ver­teidigung von Donauwörth aus. In Böhmen focht das Corps mit Auszeich­nung bei Moldauthein und betheiligte sich wieder mit gutem Erfolge an einer Reihe kleinerer Unternehmungen, so bei Budweis, Frauenberg, Kolin u. A. 1745 stand dieses Regiment im Corps Nádasdy in Schlesien und nahm an der Eroberung von Kosel, sowie an dem misslungenen Angriffe auf Ziegen­hals theil; zur Mitwirkung an der Schlacht bei Soor (Trautenau) bestimmt, traf dasselbe auf dem Schlachtfelde erst ein, als die Entscheidung bereits zu Ungunsten der kaiserlichen Waffen gefallen war,, doch plünderten die Panduren das Lager der Preussen, speciell das Zelt des Königs. 1746 auf den Kriegs-Schauplatz nach den Niederlanden gerückt (drei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien), nahm eine Abtheilung an dem Ueber- falle bei Rousselaer theil, das Regiment den Uebergang über die Ourthe bei Viset dem Feinde standhaft verwehrt, bei Rocour wenig in das Feuer ge­kommen. 1747 die Grenadiere bei dem Ueberfalle auf Kloster Rosenthal, das Regiment bei Lawfeld. Linien-Infanterie-Regiment. Simbsehen. 1756 war das Regiment auf Postierung in Schlesien ver­wendet und verblieb daselbst auch 1757, ohne in das Feuer zu kommen. 1758 vertheidigte das Regiment Grätz mit Erfolg, focht bei Troppau und kam dann als Besatzung nach Olmütz; während der glänzenden Ver- theidigung dieser Festung durch FZM. Marschall, zeichneten sich ausser demRegiments-Commandanten OberstenFreiherr von Simbschen,noch Oberst­lieutenant Calveria, Major Max Freiherr von Tillier und Grenadier-Haupt­mann Johann von Béchard besonders aus und wurden sämmtlich in die nächst höheren Chargen befördert. Das Regiment war sodann bei der Belagerung von Neisse. 1759 im Corps de Ville in Schlesien, ein Bataillon in einem Gefechte bei Reich-Hennersdorf, das Regiment in jenem bei Gottesberg, dann bei Dittersbach. 1760 focht das Regiment im Corps Loudon mit Auszeichnung bei Landshut, Regiments-Commandaut Oberstlieutenant Amelungen belobt, später bei der Belagerung von Glatz, endlich in der Schlacht bei Liegnitz. Major Béchard den MTO. erhalten, Grenadier-Oberlieutenant Pechet ausser- tourlich befördert. 1761 in Schlesien, ohne Gefecht. 1762 kam das Regiment nur am Fischerberge (Peilau) in das Feuer. Johann Pálffy. 1778/1779 stand das Regiment mit zwei Bataillonen bei der Armee in Böhmen, ohne in das Feuer zu kommen, ebenso die Grena­diere (Bataillon Czerkiczy).

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