Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

1760 ein Bataillon in der Vertheidigung von Dresden. 1761 in Sachsen, ohne Gefecht. 1762 bei dem Ueberfalle der Preussen auf die Cantonnierungen des GM. Zedtwitz hei Doebeln, geriethen Regiments-Commandant Oberst Feretti mit circa 300 Mann in Kriegsgefangenschaft, einzelne Abtheilungen fochten später bei Spechthausen, das Regiment in der Schlacht bei Freiberg. Major O’Brady erneuert belobt. Gaisruck. 1778 das Oberst-Bataillon hei der Haupt-Armee in Böhmen, bei dem Rückzüge von Gabel abgeschnitten, in Gefangenschaft gerathen1). Die Grenadiere (Bataillon Brambilla) nicht in das Feuer gekommen. Belgiojoso. 1788 standen das Leib- und Oberst-Bataillon bei der Haupt-Armee im Banate, Unterlieutenant Lopresti vertheidigte sich mit einer Abtheilung von 24 Mann in dem Schlosse Rama (am rechten Donau- Ufer) durch drei Stunden gegen einen Angriff von 4000—5000 Türken, doch erlag die kleine Schaar nach dem fünften Sturme und wurde sammt ihrem Commandanten niedergemetzelt. Das Oberst-Bataillon bei dem Rückzuge nach Karansebes, das Leib-Bataillon nach Siebenbürgen gerückt. 1789 das Oberst-Bataillon bei dem Streifzuge gegen Rimnik, die Grena­diere (Bataillon Homburg) bei der Belagerung von Belgrad. 1790 das Regiment bei der Belagerung von Giurgevo, Hauptmann Mauro und Unterlieutenant Baron Colli belobt. 1792 war das Regiment (1. und 2. Bataillon und Grenadiere) bei dem österreichischen Hilfs-Corps in Piemont. 1798 geriethen in dem Gefechte bei Sospello vier Compagnien unter Major Graf Strassaldo, nach standhafter Gegenwehr, bei dem Versuche, sich durchzuschlagen, grösstentheils in Gefangenschaft; das Leib-Bataillon unter Major de Grazi oli in dem Gefechte auf dem Cima di Raus sich airsgezeichnet. Die Grenadiere (Bataillon Wollust) bei der Vertheidigung der Stellung auf dem Col de 1’ Argentiére sich brav gehalten (hier auch das 2. Bataillon), letzteres Gefecht bei Arche (Maison-Meana)* 2). Hauptmann Graf Castiglioli mit Frei­willigen eine Redoute auf dem Monte Malamorte durch Ueberfall, ohne einen Schuss zu thun, genommen, endlich Grenadiere und Theile des Leib-Batail­lons am Var und bei Giletta, dann vier Compagnien in dem Gefechte bei Sommalonga (Lantosca). 1794 fochten die Grenadiere hei Ormea, einige Abtheilungen des Regi­ments an der Roja, bei Saccarello und am Col di Tenda. 1795 focht das Regiment mit Auszeichnung, aber grossen Verlusten am Col di Tenda und bei Loano, die Grenadiere am Monte Settepani und auf der Rocca Curvaira, alle Abtheilungen bei Loano (am Monte Sambucco) viel verloren. 1796 fochten das Regiment und die Grenadiere im Corps Provera bei Cossaria, wo ein grosser Theil in Gefangenschaft gerieth, das zur Armee ge­zogene 3. Bataillon bei Lodi und kam das ganze Regiment sodann als Be­satzung nach Mantua (Gefecht bei Belfiore, Vertheidigung von Borgoforte durch Major Cadolini). Die Grenadiere, später wieder selbstständig, am Monte Baldo, bei Castighone, Bassano und la Favorita gefochten, dann eben­falls in Mantua. 1797 Vertheidigung von Mantua, Regiment und Grenadiere in Folge Capitulation als kriegsgefangen in die Erblande gerückt. Vacat Belgiojoso. 1799 wurde das Regiment behufs Reorganisation in den Festungen Tortona und Alessandria belassen und kam nur ein Detachement von 150 Freiwilligen in dem Gefechte bei Novi (6. November) in das Feuer. Die ') In Folge kriegsrechtlicher Sentenz wurde das Bataillon aufgelöst, dem Obersten Bossi gestattet, gegen Revers zu quittieren, 15 Ofilciere entlassen, die Mannschaft zu anderen Regimentern transferiert; nur Fähnrich Haberle, welcher dem Befehle, sich zu ergeben, keine Folge geleistet, wurde zum Unterlieutenant befördert. 2) Corps-Commandant FZM. de Vins bezeichnet das Regiment Belgiojoso als seine beste, verlässlichste Truppe (der übrige Theil des Corps zumeist Piemontesen).

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