Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 204 — 1814 das Regiment, ebenfalls auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien gerückt, in der Schlacht am Mincio nicht in das Feuer gekommen, dann Cer- nierung von Peschiera. Das Landwehr-Bataillon Cernierung von Legnago, Hauptmann Christ einen Ausfall erfolgreich abgewiesen; die Grenadiere Einnahme von Lyon. 1815 rückte das Regiment aus Italien über den Simplon und Jura (Erstürmung der Pässe) nach Lyon. Die Grenadiere unbedeutende Gefechte im Unter-Elsass, dann Lager von Dijon. 1821 zwei Bataillone bei der Expedition gegen Neapel, hievon drei Compagnien hei Piediluca (Pie di Lago) und Leonessa gefochten. 1831 bei Unterdrückung des Aufstandes in Ober-Italien (Parma, Modena etc.) verwendet, eine Division unter Hauptmann Baron Dittmayer bei dem. Ueber- fall auf Fiorenzuola (Nachhut-Gefecht). Erzherzog Wilhelm. 1848 wurde das 2. Bataillon (von Kaschau aus) nach Nieder-Ungam gesendet, um im Kampfe gegen die Serben verwendet zu werden, Angriff auf Szt. Tamás und Tisza-Földvár. Seiner patriotischen Haltung wegen und über gestellte Bitte abberufen und nach Wien dirigiert1), nahm dieses Bataillon an den Kämpfen anlässlich des October-Aufstandes, sowie bei Unterwerfung dieser Stadt theil. Das 1. und 3. Bataillon im Corps Schlik bei Budamér, Szikszó, das Landwehr-Bataillon (Colonne Simunich) bei Kosztolna, Nádas, Einnahme von Tyrnau (belobt) gefochten. Die Grenadiere (Bataillon Strastil) gamisonierten in Wien und wurden anlässlich der Unruhen im März, Mai und October verwendet (Gefecht an der Tabor-Linie), später kämpften selbe bei der Einnahme von Wien. 1849 das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Kaschau, Tarczal, Tomállya, Kápolna, Hatvan und Isaszeg gefochten; das 3. Bataillon sodann die helden- müthige Yertheidigung von Ofen mitgemacht, durch den Fall dieser Festung kriegsgefangen* 2). i Das 1. Bataillon im Sommer-Feldzuge in der Süd-Armee, Gefecht bei Titel, Cernierung von Peterwardein, Schlacht bei Hegyes mitgemacht; das 2. Bataillon in Wien verblieben, dann im August zur Cernierung von Komorn. Das Landwehr-Bataillon, Vertheidigung von Neuhäusel (vereitelter Ueber- fall), Gefecht bei O’Gyalla, dann Cernierung von Komorn (linkes Donau-Ufer), später Angriff auf die Palatinal-Linie; nach Aufhebung der Cernierung nahm es an den Gefechten bei Légh und Beke (auf der grossen Schütt) theil. Im Sommer-Feldzuge war dieses Bataillon, im Vereine mit dem 4. Bataillon, welches in der Colonne Vogl auf dem Marsche aus Galizien an die Waag einige kleinere Gefechte bestanden hatte, in dem Treffen bei Raab, den Schlachten von Puszta-Herkály, Szöreg und Temesvár, endlich dem Gefechte bei Lugos. Die Grenadiere (Bataillon Schneider) bei der ersten Cernierung von Komorn (Gefecht bei Káty), dann bei Zsigárd, Pered, mit Auszeichnung, in der zweiten Schlacht von Komorn. Für Auszeichnung in diesen beiden Feldzügen erhielten: EKO. 3. Hauptmann Johann von Trentinaglia, Carl Freiherr von Daublebsky-Sterneck, Sigmund von Barault; Unterlieutenant Joseph Kristian, dann dem vor dem Feinde (Ofen) gefallenen Hauptmann Anton von Schröder nachträglich zuerkannt. MVK. die Majore Carl Reiss und Franz Friedrich von Stromfeld3); die Hauptleute Freiherr von Daublebsky-Sterneck, Paul Windisch, Moi-iz Freiherr von Pratobevera, Alois Boldrini, Carl Graff von Ortenberg; Oberlieutenant Ludwig von Bartels, die Unterlieutenants Carl Wanke, Emil Proksch, Eugen Kaezmars4), Ludwig Schreibei-, Nikolaus von Schröder. GGVK. Regiments-Caplan Joseph Franz. *) Ein Versuch des Festungs-Commandanten von Komorn. FML. Mertz (zweiter Inhaber des Regiments), dieses Bataillon bei der Vorbeifalirt als verlässliche Truppe in die Festung aufzunehmen, misslang durch Verrath. 2) Ein grosser Theil vorher gefallen (niedergemacht). 3) Für Auszeichnung bei Sommacampagna als Hauptmann bei Nr. 54. 4) In Siebenbürgen bei Nr. 9.