Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Custine's Einbruch in Deutschland - Custine's Unternehmung auf Speyer

18 Christen. Ueberfall an jedem Ufer ein Joch abzutragen und dadurch die Communication mit dem Eisass zu sperren; eine Besatzung von 1000 Mann Reichstruppen nebst der noth wendigen Artillerie für Kehl, welche jedem feindlichen Uebergangsversuche entsprechenden Widerstand leisten müsste; Einvernehmen dieser Stände mit FML. Esterházy.) Das Bataillon Klebek verhess denn auch Kehl (Anfangs August), dagegen aber erhob FML. Fürst Esterhazy beim Fürsten Hohenlohe berechtigte Vorstellungen, worauf ein Bataillon Gyulai zum Verbleiben in Kehl angewiesen wurde. Hingegen machte wieder der Herzog von Württemberg beim Fürsten Hohenlohe Einwendungen und dieser befahl darauf end- giltig, Kehl von österreichischen Truppen ganz zu räumen.1) Dies geschah angeblich Mitte September2), wahrscheinlich aber erst in der zweiten Hälfte October und Kehl wurde darauf von schwäbischen Kreistruppen besetzt: 1200 Mann Infanterie, 1 Com­pagnie Dragoner, 7 Zwölf und 5 Sechspfünder-Kanonen. Da es dem FML. Fürsten Esterházy in Folge der Intriguen der vorerwähnten Reichsfürsten verwehrt wurde, innerhalb des ihm zur Sicherung anvertrauten Raumes die seiner Ansicht nach nothwendigen militärischen Massnahmen durchzuführen — und dazu gehörte gewiss, dass er sich den Besitz des damals befestigten Kehl und der dortigen Rheinbrücke durch ihm unterstellte Truppen sicherte -— so konnte er umso weniger daran denken, ausserhalb dieses Raumes: nördlich von Kehl, in Mainz oder auf dem linken Rheinufer bei Speyer (etwa „im Einver­nehmen“ mit dem Obersten Winkelmann, also abhängig von dessen Willen und Laune?) einzugreifen. 3. Custine's Unternehmung auf Speyer. Am 29. September, 9 Uhr Nachts, brach General Custine mit 14.300 3) Mann in einer Colonne von Landau gegen Speyer auf, nicht 0 Bericht des FML. Grafen Wallis an den Hof-Kriegsratli-Priisidenten K. A; F. A. 1792; XIII, 80. 2) Moniteur, Seite 1127. 3) Chuquet, VI, 52; nach andern Angaben: 13.000 Mann Infanterie, 450 Reiter. 40 Geschütze („Geschichte der Kriege in Europa“ I, 91); 9000 Mann Infanterie, 6000 Reiter, zehn Zwölf-, 24 Sechspfünder nebst den Regimentsgeschützen („Die

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