Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - I. Militärische Schriften

und Generallieutenants Raimund Fürsten Monteeuccoli. 201 Diese Betrachtungen über die Zweckmässigkeit und die Aufgaben befestigter Plätze, sind in so bestimmter, klarer und überzeugender Weise dargelegt, dass sie für die Allgemeinheit ebenso bemerkenswerth, wie für den österreichischen Officier sind, da sie sich speciell mit den kaiserlichen Staaten befassen. Trotz warmer Fürsprache für die Anlage von Festungen, sagt Monteeuccoli: „Die sicherste Bürgschaft für den ruhigen Fortbestand eines Staates ist ein kriegsbereites Heer, besonders wenn es aus älteren, gestählten und erprobten Soldaten und nicht aus in Eile aus­gehobenen unerprobten Neulingen besteht. Selbst die Auslagen für die Erhaltung eines solchen Heeres werden nicht schwer fallen, wenn man sich an die jüngsthin in den deutschen Ländern vorgekommenen Zerstörungen, Schäden, Brände, Erpressungen, Gewaltthätigkeiten und Räubereien erinnert, wo durch die Un- mässigkeit und Unmenschlichkeit des Feindes, in wenig Monaten oder vielmehr in wenig Tagen und Stunden alles verzehrt und ver­nichtet wurde, was auf Jahre hinaus zur Erhaltung eines Heeres, das diesen Uebeln hätte Einhalt gebieten können, genügt hätte.“ In diesen Worten ist der Gedanke eines stehenden Heeres genau präcisiert; derselbe findet eine Fortsetzung in dem gleichfalls in diesen Betrachtungen niedergelegten Vorschläge der Erbauung von Kasernen, Baracken und der Abschaffung der durch den Bürger beizustellenden Naturalverpflegung des Soldaten. 9. Beschreibung der befestigten Städte des spanischen Antheiles der Niederlande. Ital. Ohne Datum (1649). 0. (Kr. A., Mém. XXI. 34.) 24 Seiten. Diese Aufzeichnungen sind ohne Titel und ohne Datum, doch dürften sie mit Rücksicht auf Montecuccoli’s Aufenthalt in den Niederlanden in den Jahren 1649, 1654, 1655, aus dieser Zeit, und zwar mit aller Wahrscheinlichkeit aus dem ersteren Jahre stammen, da er zu dieser Zeit einen zehnwöchentlichen Urlaub zum Besuche dieser Gegenden benützte 1) und 1654 und 1655 bei seiner in Angelegenheiten der Königin Christine von Schweden erfolgten J) Campori p. 281, s. hier 11/20.

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