Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - I. Militärische Schriften

192 Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls I. Militärisclie Schritten. ' (K. — Kopie. C. = Concept, 0. = Original.) 1. Trattato della guerra. (Abhandlung über den Krieg.) Italienisch. Stettin 1641. 0. estensische Bibliothek zu Modena. (K. K. A. 1641. VI. 98.) Oberst Raimund Graf Montecuccoli gerieth im Juni 1639 in dem Gefechte bei Brandeis in Böhmen mit mehreren anderen Officieren in schwedische Gefangenschaft,1) aus welcher er, trotz vielfacher Bemühungen, hauptsächlich des Herzogs von Modena, erst im Jahre 1642 durch Tausch gegen den schwedischen Oberst Slang befreit wurde. Musste eine so lange Gefangenschaft für einen Mann von dem Thatendrange Montecuccoli’s eine schwere Prüfung gewesen sein,2) so sagt er doch seLbst, dass er diese Zeit seines Lebens am unliebsten missen möchte, da sie ihm Gelegenheit geboten hatte, das Kriegführen als Wissenschaft betrachten und so den Grund legen zu können zu seinem künftigen Schaffen, zu seiner heutigen Bedeutung. Er studierte neben den Classikern, neben militärischen und politischen Werken, die Rechte, Medicin, Philosophie, beschäftigte sich mit mathematischen und technischen Arbeiten und gewann so die Ueberfülle von Kenntnissen, den classisch schönen Styl, den man in den Originalaufzeichnungen bei jeder Gelegenheit zu be­wundern gezwungen ist®). ') Wurde in Stettin und Wismar interniert. 2) In einem Briefe de dato Wismar, 2. März 1642 (Kr. A., Mém. XXVIII. 229) beklagte er sieli bitter über seine noch nicht erfolgte Auslösung, unter Hinweis darauf, dass jüngere Oberste, welche kürzere Zeit in Gefangenschaft waren (Kinskv, Hechinger), ihm vorgezogen wurden. 3) Die Behelfe zu seinen Studien erhielt Montecuccoli aus der Schloss-Bibliothek der Herzoge von Pommern in Stettin. (Campori, p. 121.)

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