Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Allgemeine Eroberungsplan Dumouriez' - Massnahmen des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen zur Vertheidigung der Niederlande in der zweiten Hälfte October 1792

126 C h r i s t e n. Da nun der Herzog von Sachsen -Teschen sich nicht die Ueberzeugung verschaffen konnte, dass General Dumouriez nur das Corps Kellermann zur Verfolgung der combinierten Armee bestimmt, sondern vermuthete, dass Dumouriez stärkere Kräfte hinzu detachiert habe, so durfte er annnehmen, dass im Falle recht­zeitigen Eintreffens des Clerfayt’schen Corps hei Mons, Dumouriez mit seiner „kleinen, herabgekommenen“ Armee eine grössere Unter­nehmung, wie die Eroberung der Niederlande, in der vorgeschrittenen Jahreszeit, bei ununterbrochenem Regenwetter, grundlosen Wegen kaum mehr durchzuführen versuchen werde. Unter dieser Annahme hatte Herzog Albert nach dem 16. Oc­tober seine Truppen in Winterquartiere verlegt. Das Hauptcorps, einschliesslich der Garnison von Tournay, 11 Bataillone, 12 Com­pagnien Jäger und 14 Escadronen, hatte seine Cantonnements „von der Mündung der Scarpe in die Schelde, bis Lannoy, gegen den Weg von Tournay nach Oudenarde und Courtrai.“ . . . „Vorwärts und entlang der Lys“ stand ein kleines Corps, inbegriffen die Garnisonen von Courtrai, Menin, Ypres, 5 Bataillone, 2 Compa­gnien Jäger und 2 Escadronen unter FML. Graf Latour, mit dem äussersten rechten Flügelposten in Rousbrugghe. Bei Mons waren einschliesslich der dortigen Garnison, 5 Bataillone, 2 leichte Infan­terie-Bataillone, 4 Jäger - Compagnien und 9 Escadronen unter FML. Baron Lilien. Zu dem letzteren Corps gehörten auch ein Frei-Corps-Bataillon und eine Escadron in St. Ghislain und Leuze, zur Beobachtung von Condé und zur Verbindung zwischen Mons und Tournay, sowie 2 Escadronen mit einer Compagnie leichter Infanterie in Charleroi die gegen Philippeville aufgestellt waren. In und bei Namur standen ein Linien - Bataillon, 2 Compagnien Frei-Corps und 2 Escadronen gegen Givet. Das Totale dieser Truppen und Detachements, die Garnisonen der Grenzorte inbegriffen, betrug 22 Bataillone Linien - Infanterie, 4 Bataillone Frei-Corps, 18 Compagnien Jäger und 32 Escadronen Cavallerie, rund 18.000 Mann Linien-Tnfanterie, 4500 Mann Frei- Corps und Jäger und 4500 Reiter, zusammen etwa 27.000 Mann.1) Die aus den Innern Frankreichs und aus der Champagne anrückenden französischen Verstärkungen marschierten in kleinen, *) K.-A., F.-A. 1792, XIII., 44.

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