Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)

Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)

Oesterreich im Kriege gegen die französische Bevolution 1792. 27 7. Wurde bestimmt, dass die französischen Prinzen durchaus nicht eher offensiv agieren sollten, als bis die beiden grossen Armeen gegen den Feind in Bewegung wären. 8. Da bereits festgesetzt war, dass die Armee Sr. Apóst. Majestät den Rhein bei Mannheim passieren solle, so wurde es des Fürsten von Hohenlohe Durchlaucht überlassen, die zum Nachrücken bestimmten 23.052 Mann beim Durchmarsch durch Schwaben gleich rechts nach Mannheim zu dirigieren, damit sie keinen Umweg zu machen noting hätten. 9. Ist wegen der Verpflegung verabredet worden, dass der schwäbische und bayerische Kreis, auch die Schweiz, sowie der Theil des Ober-Rheins bei Mannheim der königlich ungarischen und böhmischen Armee, dagegen der übrige Theil des Ober- Rheins, Franken und der Nieder-Rhein den königlich preussisehen Truppen überlassen bleibe. 10. Wurde vorausgesetzt, dass, wenn wider alle Erwartun­gen der Feldzeugmeister Graf Browne x) von der Sambre weg­gedrängt werden sollte, er die verschiedenen guten Positionen zu benutzen und sich bis zur Ankunft der preussisehen Armee wenigstens in der Position am Denier zu halten wissen würde. Dieser zwar nicht glaubliche Fall sei allerdings wohl in Erwägung zu nehmen, würde aber dennoch in den königlich preussisehen Operationen nichts abändern, weil, sowie die diesseitige Armee an der Mosel vorrückt, der Feldzeue-meister Browne sogleich degagiert ist. Die übrigen Operationen des Feldzeugmeisters hän­gen von den Umständen und den Befehlen des Herzogs (von Sachsen-Teschen) ab!2) x) FZM. Browne sollte ursprünglich das Commando des Corps in den Nieder­landen führen, und erst als er selbes seiner geschwächten Gesundheit wegen nicht übernehmen konnte, wurde es dem FZM. Clerfayt übertragen. 2) Eine vom Herzoge von Braunschweig stammende Beilage zu einem Be­richte des Fürsten Hohenlohe an den Kaiser gibt genauen Aufschluss, wie der Herzog die Situation in den Niederlanden auffasste. (K. A. H. K. B. Acten 1792; V. 10). In diesem vom 14. Mai 1792 datierten Schriftstück heisst es wörtlich: „Obzwar die jetzige Lage der Niederlande bedenklich erscheint und auch ver­schiedene Umstände eintreten, warum königl. preussischer Seits durch einen Suecurs an Truppen dieser Lage nicht so leicht wird abgeholfen werden können, so scheinet cs doch, dass durch andere Mittel der androhenden Gefahr grösstentheils vorzu­beugen und der Hauptzweck zu erreichen stehen wird." f

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