Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

388 Der Krieg* in Ungarn 1848—1849. Braniszko­Pass. Klnknó-Pass. Hidas­Nemeti. Streitkräfte ins Gefecht brachte, musste Kiesewetter, der empfind­liche Verluste erlitt, nicht nur die eroberten Positionen und Ge­schütze wieder preisgeben, sondern auch nach Kirchdorf (Szepes- Várallya) retiriren, von wo er nach dem, östlich davon gelegenen Braniszko-Passe zurückging. Auf die Nachricht von diesen Ereig­nissen sandte FML. Schlik alle disponiblen Infanterie-Abtheilungen, 6 Escadronen und 2 Batterien nach Eperies und dirigirte die Brigaden Parrot, Pergen und Fiedler gegen Kaschau. Diese Dis­positionen erreichten aber nicht mehr den beabsichtigten Zweck, denn GM. Deym hatte sich nach Zurücklassung von 3 Compag­nien zur Sicherung des Kluknó-Passes, bereits am 4. Februar mit Major Kiesewetter auf dem Braniszko-Passe vereinigt, der nunmehr mit 2 Bataillonen, f/2 Escadron und 6 Geschützen besetzt war. Am Vormittage des 5. Februar griff Oberst Guyon die Kaiser­lichen mit 7000 Mann am Braniszko-Passe an, beschränkte sich aber in der Front zunächst auf ein hinhaltendes Feuergefecht, während er eine starke Colonne zur Umgehung ihres linken Flügels entsandte. Um der Ueberflügelung zu begegnen, detachii te GM. Deym seinerseits 3 Compagnien auf die links von seiner Stellung befindlichen Höhen. Diese Truppen wurden aber von dem weit überlegenen Gegner nach dem Passe zurückgedrängt, worauf Deym, vom Feinde gedrängt und wirksam beschossen, den Rückzug nach Eperies antrat Die Besatzung des Kluknó-Passes dagegen hatte an demselben Tage alle Angriffe des Gegners zurückgewiesen und sich erst zurückgezogen, als der Verlust des Braniszko-Passes weiteren Widerstand zwecklos machte. FML. Schulzig glaubte sich in Eperies gegen einen Angriff Görgei’s nicht mehr behaupten zu können und wich über Demes gegen Budamér, in geringer Ent­fernung nördlich von Kaschau, zurück, in dessen Nähe FML. Schlik am 8. Februar seine Truppen concentrirte. Die Brigade Fiedler wurde bei Enyicke aufgestellt und bewachte die Hernád- Uebergänge bei Zsadány und Hidas-Németi, und zwar den letzteren mit 1 Bataillon, xf2 Escadron und 2 Geschützen. Der Gegner hatte inzwischen mit den Corps Klapka und Dembinski dieTheiss überschritten und am 8. Februar bereits Forró, Novaj, Vizsoly und Boldogkő besetzt. Am Abende desselben Tages vertrieb der Feind das kaiserliche Detachement aus Hidas- Németi. Die Lage des FML. Schlik war nun eine höchst ge-

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