Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 387 Weise einzuleiten und bei der Vertheilung der Truppen schon jetzt eine seinerzeitige erfolgreiche Beschiessung der Festung ins Auge zu fassen. Auch wurde die Herstellung von Brücken über die Donau, Waag und Neutra angeordnet, um zwischen den ein­zelnen Partien des Cernirungs-Corps eine gesicherte Verbindung herzustellen. Nicht ungünstiger lauteten die Meldungen aus dem Süden des Landes, von wo FZM. Nugent berichtete, dass GM. Trebers- burg in der Nacht auf den 31. Januar nach einem lebhaften Ge­fechte die Vorstädte von Essegg in Besitz genommen und diese seither behauptet habe. GM. Thodorovic, der in der Gegend von Hatzfeld und Kikinda ein serbisch-croatisches Corps von 10 bis 12.000 Mann commandirte, erstattete die Meldung, dass er 6 Ba­taillone, die National-Uhlanen und 400 serbische Reiter gegen Arad detachirt habe, um gemeinschaftlich mit einer aus Temesvár ent­sendeten Abtheilung unter FML. Gläser, den Feind vom linken Maros-Ufer zu vertreiben. Diese Expedition beschränkte sich jedoch lediglich auf eine Verproviantirung der Festung Arad und die Verstärkung ihrer Garnison um zwei Compagnien. Am 4. Februar rückte GM. Ottinger mit 2 Compagnien, 2 Escadronen, 1 Cavallerie- und 1 Raketen-Batteric gegen Czi- bakháza, südlich von Szolnok, um die dortige Brücke zu zer­stören. Während schon der vierte Raketenwurf die Brücke in Brand setzte und die Cavallerie-Batterie zwei feindliche Geschütze zum Schweigen brachte, jagte die letztere auch ein in der Nähe auf­gestelltes Honvéd-Bataillon in die Flucht. FML. Schlik detachirte am 2. Februar den GM. Deym mit l'/2 Bataillonen, y2 Escadron und 4 Geschützen von Kaschau über Margitfalva nach Leutschau, wo er sich mit den bereits da­selbst befindlichen 4 Compagnien unter Major Kiesewetter ver­einigen sollte; zwei in Eperies stehende Compagnien mit zwei Ge­schützen wurden nach dem Braniszko-Passe dirigirt. Als Major Kiesewetter, der mit seinem Detachement vorwärts Leutschau eine Stellung genommen, erfuhr, dass der Feind Igló besetzt habe, fasste er den Entschluss, denselben in der Nacht auf den 3. Februar zu überfallen. Das Unternehmen glückte anfänglich so vollkommen, dass die Truppen bis auf den Marktplatz vordrangen und 7 Ge­schütze eroberten. Als der Feind aber bald darauf überlegene Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. 27 Essegg. Czibakháza. Igló.

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