Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

384 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Szolnok. Czegléd. Von den an die Theiss abgesendeten Truppen liefen beim FM. Windischgrätz inzwischen beunruhigende Nachrichten ein. GM. Ottinger hatte eben ein Streifcommando gegen Török-Szent- Miklós abgesendet, als er am 22. Januar in Szolnok von einer überlegenen feindlichen Streitmacht in ein ungünstiges Gefecht verwickelt und nach Abony zurückgedrängt wurde. FM. Fürst Windischgrätz disponirte zur Unterstützung Ottinger’s sofort 3 Ba­taillone und 3 Batterien nach Czegléd und befahl dem FML. Csorich, seine Truppen in Eilmärschen nach Pest zu führen. FML. Schulzig, der am 19. Januar mit den Brigaden Kriegern und Parrot, 4 Ba­taillonen, 8 Escadronen und 18 Geschützen, zur Verstärkung des Schlik’schen Corps von Pest abgesendet worden war und bereits in Kápolna stand, erhielt die Weisung, die anbefohlene Vereinigung zu beschleunigen. GM. Neustädter endlich, der sich noch immer in Wartberg befand, wurde angewiesen nach Neuhäusel zu marschiren und Komorn von Norden her zu beobachten. Einen Tag, nachdem der Feldmarschall diese Disposition ertheilt hatte, am 25. Januar, wurde GM. Ottinger bei Czegléd abermals angegriffen und trotz der bereits bei ihm eingetroffenen Verstärkung, nach Alberti zurück­gedrängt. Auf seine hierüber erstattete Meldung fasste der Feld­marschall den Entschluss, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Streitkräften und zwar mit Benützung der Eisenbahn, dem Feinde entgegenzurücken. Als der Oberbefehlshaber indessen mit den Truppen in Üllő eintraf, waren die Ungarn bereits nach Abony zurückgegangen, weshalb der Feldmarschall am 27. Januar mit einigen Bataillonen wieder nach Ofen zurückkehrte. Perczel, der bis dahin die ungarische > Theiss-Armee« comman- dirt hatte, dankte nach der Ernennung Dembinski’s zum Ober­befehlshaber der sämmtlichen ungarischen Truppen an der oberen Theiss ab und erhielt erst später in Süd-Ungarn wieder ein Commando. FML. Schulzig, welcher in Forró bereits mit den Vorposten Schlik’s in Verbindung getreten war, hatte noch von Kápolna aus eine Escadron nach Poroszló entsendet und daselbst für ein Corps von 10.000 Mann mit 30 Geschützen Quartiere ansagen lassen, welche List insofern auch Erfolg hatte, als sie den Gegner zu einigen falschen Bewegungen verleitete. FZM. Nugent hinwieder

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