Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 439 herbeigezogen und von Pest nach Czegléd und Abony dirigirt, um dort das 4. Armee-Corps in seiner Stellung abzulüsen. Das letztere hatte sodann längs der Theiss südwärts zu rücken, um sich mit dem Gros zum Angriffe auf Szegedin zu vereinigen. Die Vorrückung der übrigen Armee-Abtheilungen geschah von Pest aus anfänglich fächerartig in drei Linien, von welchen die des rechten Flügels 28 Meilen, jene des linken nur 12 Meilen betrug. Aus diesem Grunde erfolgte auch die Bewegung successive vom rechten Flügel aus. In der Nähe von Szegedin hatten sich die drei Haupt-Marsch­linien zu vereinigen, so zwar dass wieder 38.000 Mann mit 230 Geschützen unter dem Befehle des FZM. Haynau concentrirt waren. Als äusserster rechter Flügel brach das Streifcorps des Obersten Althann am 21. Juli von Pest auf und marschirte über Duna-Vecse und Kalocsa nach Baja, wo es 5 Dampfboote und grosse Vorräthe an Proviant in Beschlag nahm. Das 3. Armee- Corps unter FML. Ramberg, verhess Pest am 22. Juli und rückte über Soroksár, Lacháza, Kun-Szent-Miklós, Szabadszállás, Izsák, Vadkert und Halas nach Mélykút, wo es am 29. Juli das Streif­corps Althann an sich zog. Am folgenden Tage besetzte es Maria- Theresiopel ohne Widerstand und schob Streif-Commanden über Zombor und Hegyes an den Franzens-Canal und bis Zenta an die Theiss vor, ohne irgendwo auf den Feind zu stossen. Das 4. Armee- Corps, FML. Franz Liechtenstein, brach am 24. Juli von Pest auf, entsendete über Nagy-Káta gegen Jász-Berény und Uj-Szász in seiner linken Flanke starke Streif-Commanden und erreichte am 26. Juli Czegléd. Von hier schob es die Avantgarde-Brigade Benedek bis Abony vor und detachirte gegen Törtei und Szolnok. Perczel hatte, als er den Vormarsch der österreichischen Haupt-Armee aus Pest erfahren, sofort einen Flankenmarsch über Kecskemét nach Szegedin angetreten. Er gelangte am 25. Juli mit seinen vereinigten Streitkräften nach Kecskemét. FZM. Haynau liess diesen Ort durch die Cavallerie-Brigade Simbschen reco- gnosciren und wollte am 28. Juli einen concentrischen Angriff auf denselben unternehmen. Die Brigade Simbschen stiess jedoch am 26. bei Kecskemét nur mehr auf die aus 2 Escadronen bestehende ungarische Nachhut, welche sich, ohne einen Kampf anzunehmen, eilig zurückzog; worauf Simbschen Kecskemét besetzte. Als am

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